Fiserv Aktie: Justiz-Drama spitzt sich zu

Fiserv sieht sich mit einer Sammelklage wegen irreführender Anlegerinformationen konfrontiert, nachdem die Zwangsmigration zur Clover-Plattform zu massiven Kundenabwanderungen führte. Der Aktienkurs verzeichnete dramatische Verluste von bis zu 18,5 Prozent an einem Tag.

Kurz zusammengefasst:
  • Sammelklage wegen verschleierter Wachstumsdaten
  • Drastische Kursverluste nach Gewinnwarnungen
  • Kundenabwanderung nach Zwangsmigration zu Clover
  • Strategiewechsel zu margenstärkeren Services

Der Zahlungsdienstleister Fiserv steht vor seinem schwärzesten Kapitel seit Jahren. Was als clevere Geschäftsstrategie geplant war, entpuppt sich nun als kostspieliges Eigentor: Eine Sammelklage wegen irreführender Anlegerinformationen nimmt Fahrt auf, während die Aktie auf neue Tiefstände abstürzt. Kann sich der Payment-Riese aus dieser Misere befreien?

Clover-Plattform wird zum Albtraum

Zwangsmigration als fataler Fehler

Der Kern des Problems liegt in Fiserv‘ aggressiver Migrationsstrategie. Ende 2023 zwang das Unternehmen Kunden von der älteren Payeezy-Plattform zur neueren Clover-Lösung – und verkaufte diese Zwangsumstellung gegenüber Aktionären als organisches Wachstum.

Die Rechnung ging nicht auf. Viele E-Commerce-Händler empfanden Clover als zu teuer und überflüssig. Statt bei Fiserv zu bleiben, wanderten sie zur Konkurrenz ab. Das vermeintliche Wachstumswunder entpuppte sich als Luftblase.

Die zentralen Vorwürfe der Sammelklage:

• Fiserv verschleierte, dass Clovers Zahlungsvolumen-Wachstum künstlich durch Zwangsmigrationen aufgebläht war
• Hohe Kundenabwanderung nach der Migration wurde verschwiegen
• Das Umsatzwachstum war von Anfang an nicht nachhaltig

Kurssturz in drei Akten

Die Wahrheit kam 2025 scheibchenweise ans Licht – mit verheerenden Folgen für die Aktie:

24. April: Minus 18,5 Prozent an einem Tag. Fiserv gestand, dass Clovers Wachstum auf nur noch 8 Prozent eingebrochen war.

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15. Mai: Weitere 16 Prozent Verlust. Das Management räumte ein, dass die Schwäche das ganze Jahr anhalten würde.

23. Juli: Nochmals 14 Prozent Minus. Die Jahresprognose wurde zusammengestrichen.

Analysten zweifeln an der Glaubwürdigkeit

Das Vertrauen ist erschüttert. Wolfe Research brachte es auf den Punkt: Erst müsse Fiserv „Stabilität und Glaubwürdigkeit in den Kennzahlen“ wiederherstellen, bevor Investoren wieder größere Positionen aufbauen.

Trotzdem halten Analysten im Schnitt an einem Kursziel von 207 Dollar fest – weit über dem aktuellen Niveau. Doch diese Einschätzungen stammen noch aus besseren Zeiten.

Strategischer Neuanfang unter Druck

Fiserv versucht den Befreiungsschlag: Weg vom reinen Transaktionsvolumen, hin zu margenstärkeren Services. Internationale Expansionen und die Partnerschaft mit TD Bank für den kanadischen Markt sollen neues Wachstum bringen.

Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Das organische Umsatzwachstum im Händlersegment stürzte von 28 Prozent im Vorjahr auf magere 9 Prozent ab.

Mit der abgelaufenen Frist für Klägeranträge nimmt die Sammelklage nun richtig Fahrt auf. Für Fiserv wird es Zeit zu beweisen, dass hinter der neuen Strategie mehr steckt als nur Schadensbegrenzung.

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