Der Zahlungsdienstleister Fiserv steckt in der Krise – und schuld ist ausgerechnet die einstige Vorzeigeplattform Clover. Eine Sammelklage wirft dem Unternehmen vor, durch irreführende Angaben das wahre Ausmaß der Wachstumsverlangsamung verschleiert zu haben. Doch was ist dran an den Vorwürfen, und steht Fiserv vor einem nachhaltigen Image-Schaden?
Machtpoker um Payeezy-Migration
Im Zentrum des Rechtsstreits steht der angeblich erzwungene Umstieg von der alten Payeezy-Plattform auf das neue Clover-System. Die Klage behauptet, Fiserv habe Händler migrieren lassen, um Clovers Umsatz und Zahlungsvolumen künstlich aufzublasen. Dieser Trick sollte offenbar eine Schwäche bei der Neukundengewinnung kaschieren.
Das böse Erwachen folgte prompt: Viele Händler kehrten Clover den Rücken – angeblich wegen zu hoher Preise und Kompatibilitätsprobleme. Dies führte zu einer massiven Verlangsamung des GPV-Wachstums, die Investoren verschwiegen worden sein soll.
Börse bestraft Fiserv gnadenlos
Die Enthüllungen trafen Fiserv mit voller Wucht und lösten eine Abwärtsspirale aus:
- April 2025: Clovers GPV-Wachstum bricht auf nur noch 8% ein – die Aktie stürzt um 18,5% ab
- Mai 2025: Das Unternehmen räumt weitere Verlangsamung ein – minus 16,2% an einem Tag
- Juli 2025: Herabstufung der Jahresprognose und nur noch 9% Wachstum im Merchant-Segment – erneut 14% Verlust
Diese Reaktion zeigt deutlich: Der Markt zweifelt fundamental an der bisherigen Wachstumserzählung.
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Strategische Manöver in der Krise
Trotz der Turbulenzen versucht Fiserv gegenzusteuern. Die Übernahme von CardFree soll Clovers Präsenz in Gastronomie und Hotellerie stärken. Zudem treibt das Unternehmen die europäische Expansion mit der Akquisition von AIB Merchant Services voran. Ob diese Schritte ausreichen, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt fraglich.
Gespaltene Analysten-Gemeinde
Die Bewertung von Fiserv könnte kaum unterschiedlicher ausfallen. Während viele Analysten formal bei „Buy“-Empfehlungen bleiben, senken gleichzeitig mehrere Häuser ihre Kursziele. Diese Zwiespältigkeit spiegelt die Zerrissenheit wider: Einerseits die starke Marktposition, andererseits die erheblichen Risiken aus Klage und Wachstumseinbruch.
Die Fiserv-Aktie steht an einem Scheideweg. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob das Unternehmen die Krise überwinden kann – oder ob die Clover-Probleme nachhaltig die Wachstumsstory beschädigt haben.
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