Fiserv Aktie: Totalabsturz!
Der Fintech-Riese Fiserv erlebte den schlimmsten Handelstag seiner Geschichte. Die Aktie stürzte um 44 Prozent ab, nachdem das Unternehmen eine verheerende Gewinnwarnung veröffentlichte und umfassende Führungswechsel ankündigte. Der Kurs brach auf 74,14 Dollar ein – fast 29 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung wurden ausgelöscht.
Verheerende Quartalszahlen schocken Märkte
Die Zahlen des dritten Quartals verfehlten alle Erwartungen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 2,04 Dollar und damit 22,7 Prozent unter den Analystenschätzungen von 2,64 Dollar. Der Umsatz sank um 5,7 Prozent auf 4,92 Milliarden Dollar und blieb 8,2 Prozent unter den Erwartungen.
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Besonders hart traf es das Financial Solutions-Segment:
* Umsatzrückgang um 3,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar
* Operative Marge brach um 510 Basispunkte auf 42,5 Prozent ein
* Merchant Solutions wuchs nur noch 4,7 Prozent statt erwarteter 9 Prozent
Dramatische Prognose-Kürzung alarmiert Investoren
Noch beunruhigender war die radikale Senkung der Jahresprognose. Fiserv strich seine Umsatzwachstumsprognose für 2025 von zuletzt 10 Prozent auf nur noch 3,5-4 Prozent zusammen. Der erwartete bereinigte Gewinn je Aktie wurde auf 8,50-8,60 Dollar gesenkt – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr und das Ende einer 40-jährigen Serie zweistelliger Gewinnsteigerungen.
CEO Mike Lyons räumte ein: „Unsere aktuelle Performance entspricht nicht unseren Erwartungen oder denen unserer Stakeholder.“ Er nannte die Probleme „selbstverschuldet“, darunter übermäßige Abhängigkeit von Kurzzeitinitiativen und aufgeschobene Investitionen.
Kompletter Führungswechsel als Notbremse
Parallel zur Gewinnwarnung kündigte Fiserv eine umfassende Führungsumbildung an. Paul Todd, früherer CFO von Global Payments, übernimmt die Finanzvorstandsposition. Das Unternehmen führt zudem eine Co-Präsidenten-Struktur ein:
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- Takis Georgakopoulos als COO für Technologie und Merchant Solutions
- Dhivya Suryadevara, ehemalige CEO von Optum Financial Services
Der Aufsichtsrat wird nahezu komplett erneuert – 10 von 11 Mitgliedern sind nach Abschluss der Änderungen unabhängig.
Kann der „One Fiserv“-Aktionsplan das Ruder noch herumreißen?
Das Management startete den „One Fiserv“-Plan mit Fokus auf verbesserte Kundenbetreuung und Technologielösungen. Die Maßnahmen umfassen die Konsolidierung von 16 Bankenplattformen auf nur noch fünf Systeme. Zudem wechselt Fiserv seine Börsennotierung zurück an die Nasdaq.
Analysten reagieren mit drastischen Kursziel-Kürzungen
Die Reaktionen der Wall Street spiegeln die Schwere der Situation:
- Goldman Sachs senkte das Kursziel um 55 Prozent auf 81 Dollar
- Morgan Stanley stufte auf „Equal-Weight“ herab, Kursziel von 179 auf 81 Dollar
- William Blair-Analysten sprachen von „unmöglich schönzuredenen“ Ergebnissen
- S&P Global stufte den Ausblick auf „negativ“ herab
Der Verkaufstrend griff auf die gesamte Fintech-Branche über. Konkurrenten wie FIS verloren 8,8 Prozent, Global Payments fiel 6,7 Prozent. Doch Analysten betonen: Fiservs Probleme scheinen unternehmensspezifisch, nicht branchenweit.
Langer Weg zur Erholung
Das Management erwartet weitere Margenbelastungen bis ins Jahr 2026 hinein. Das erste Quartal könnte mit Margen von 33-35 Prozent den Tiefpunkt markieren – historisch lagen diese bei rund 40 Prozent. Der freie Cashflow für 2025 wird auf etwa 4,25 Milliarden Dollar geschätzt.
Trotz der akuten Krise sehen Analysten langfristiges Erholungspotenzial. Die Aktie notiert bei nur 9,33-fachen KGV des freien Cashflows – deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 17,2. Doch bis sich spürbare Verbesserungen einstellen, könnte es bis 2027 dauern. Die Erfolgsaussichten hängen maßgeblich vom Gelingen des Turnaround-Plans und der neuen Führungsmannschaft ab.
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