Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Seit Jahresbeginn hat der Finanzdienstleister Fiserv fast die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt. Jetzt versucht das Unternehmen mit einer strategischen Übernahme, die Wende einzuleiten. Doch kann der Kauf einer kleinen Beratungsfirma wirklich die tiefgreifenden Probleme lösen, die den Kurs in den Abgrund gerissen haben?
Akquisition als Rettungsanker?
Kurz nachdem die Aktie am Donnerstag ein neues 52-Wochen-Tief erreicht hatte, gab Fiserv die Übernahme der Smith Consulting Group bekannt. Das in Florida ansässige Beratungshaus mit rund 70 Mitarbeitern soll künftig Banken bei Technologieumstellungen unterstützen und so die Kundenbindung stärken. Für Andrew Gelb, Fiservs Leiter der Finanzlösungen, ist dies „ein klarer Schritt nach vorn“ – doch die Märkte reagierten nur verhalten. Der leichte Aufschwung am Freitag konnte den massiven Verlust der vergangenen Monate bei weitem nicht ausgleichen.
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Die wahren Probleme bleiben
Hinter dem anhaltenden Abwärtstrend stehen fundamentale Schwierigkeiten: Das Wachstum der Clover-Zahlungsterminals lässt spürbar nach, und rechtliche Auseinandersetzungen um die erzwungene Migration von Händlern von der alten Payeezy-Plattform belasten das Image. Die jüngste Akquisition wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Tropfen auf den heißen Stein – zu klein, um die großen Sorgen der Anleger zu zerstreuen.
Alles steht auf dem Fiserv Forum
Die eigentliche Bewährungsprobe steht dem Unternehmen unmittelbar bevor. Ab heute findet in Las Vegas die Fiserv Forum Client Conference statt, auf der CEO Michael Lyons die strategische Ausrichtung erläutern wird. Investoren erwarten hier klare Antworten auf die brennenden Fragen zum Wachstumskurs. Das nächste Quartalszeugnis Ende Oktober wird dann zeigen, ob die Talfahrt gestoppt werden kann – oder ob es noch weiter nach unten geht.
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