Die Freenet-Aktie steckt in der Krise – und ein Detail aus dem Halbjahresbericht hat die Sorgen der Anleger jetzt eskalieren lassen. Während das Unternehmen seine Jahresprognose für EBITDA und Free Cashflow bestätigte, kam die überraschende Korrektur einer zentralen Kennzahl einem Schlag ins Kontor gleich. Droht dem Telekommunikationsanbieter nun ein langfristiger Abschwung?
ARPU-Prognose kippt: Das steckt dahinter
Der eigentliche Knackpunkt: Freenet musste seine Erwartungen für den durchschnittlichen Umsatz pro Postpaid-Kunde (ARPU) nach unten korrigieren. Statt "stabil" prognostiziert das Unternehmen nun einen "moderat abnehmenden" ARPU. Diese scheinbar kleine Änderung hat große Auswirkungen:
- Kernproblem: Der sinkende ARPU zeigt wachsenden Preisdruck im Mobilfunkgeschäft, Freenets profitabelstem Segment.
- Marktreaktion: Die Aktie stürzte auf ein 6-Monats-Tief – ein klares Votum der Anleger gegen die verschlechterte Perspektive.
- Kontrast: Trotz der ARPU-Korrektur hält Freenet am EBITDA-Ziel von 520-540 Mio. Euro fest. Doch wie realistisch ist das noch?
"Die Kombination aus gesenkter Umsatzprognose und nachlassender Wachstumsdynamik hat die Anleger kalt erwischt", kommentiert ein Marktbeobachter die Entwicklung.
Management-Revolution: Radikaler Sparkurs
Parallel zu den operativen Herausforderungen vollzieht Freenet einen beispiellosen Führungsumbau:
- Der Vorstand schrumpft von sechs auf nur zwei Mitglieder
- Allein Vorstandschef Robin Harries und Finanzvorstand Ingo Arnold bleiben übrig
- Arnolds Vertrag wurde bis 2029 verlängert – ein Signal der Kontinuität
Doch kann diese radikale Diät die inneren Probleme lösen? Die Maßnahme soll Entscheidungsprozesse beschleunigen, doch sie kommt in einer Phase, in der Freenet strategische Weichen stellen muss.
Waipu.tv: Die Wachstumslokomotive lahmt
Auch im TV-Segment gibt es schlechte Nachrichten. Die Streaming-Plattform waipu.tv, bisher Freenets Hoffnungsträger, verliert an Schwung:
- Das Kundenwachstum verlangsamte sich deutlich
- Grund ist das Auslaufen des Vermarktungsvertrags mit Telefónica
- Die Effekte werden sich laut Unternehmen noch im zweiten Halbjahr fortsetzen
Damit fällt eine wichtige Stütze für die künftige Ertragsentwicklung weg – genau zum falschen Zeitpunkt.
Kursentwicklung: Die Zahlen sprechen Bände
Die Marktreaktion auf diese Entwicklungen war eindeutig:
- Die Aktie notiert mit 27,60 € weit unter dem 52-Wochen-Hoch von 37,44 €
- Seit Jahresanfang liegt sie im Minus (-1,29%)
- Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt (-8,95%) zeigt den anhaltenden Abwärtstrend
Die entscheidende Frage: Ist der jüngste Kursrutsch übertrieben – oder erst der Anfang einer längeren Talfahrt? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob Freenet die Wende schaffen kann. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spiel für Nervenstarke.
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