Während sich die Gerresheimer Aktie mühsam vom 15-Jahres-Tief bei 23 Euro zu erholen versucht, stocken Hedgefonds ihre Wetten auf fallende Kurse massiv auf. Der Spezialverpackungshersteller für die Pharmabranche steckt in der Klemme: Nach einem Kursmassaker von über 62 Prozent seit Jahresbeginn kämpft das Management mit internen Problemen – und die großen Player an der Wall Street glauben offenbar nicht an eine schnelle Wende. Kann die Aktie den Bären entkommen?
Hedgefonds erhöhen den Druck
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mindestens fünf große institutionelle Investoren haben beträchtliche Short-Positionen aufgebaut oder sogar ausgeweitet. Allen voran Numeric Investors mit massiven 2,30 Prozent der ausstehenden Aktien, dicht gefolgt von Arrowstreet Capital mit 2,03 Prozent.
Besonders brisant: Two Sigma Advisers erhöhte die Leerverkaufsposition erst gestern von 0,50 auf 0,60 Prozent. Die wichtigsten Short-Seller im Überblick:
- Numeric Investors: 2,30% Short-Position
- Arrowstreet Capital: 2,03% Short-Position
- Qube Research: 1,00% Short-Position
- PDT Partners: 0,92% Short-Position
- Two Sigma Advisers: 0,60% Short-Position (aufgestockt am 01.12.)
Diese konzentrierte Angriffswelle signalisiert: Die Profis trauen dem aktuellen Erholungsversuch nicht. Jede Kurserholung wird als Gelegenheit gesehen, weitere Papiere zu shorten oder bestehende Positionen aufzustocken.
Management in der Defensive
Die Gründe für die Skepsis liegen auf der Hand. Nach dem Abgang von CEO Dietmar Siemssen im Oktober führt Uwe Röhrhoff die Geschäfte nur interimsweise – ein klares Signal für fehlende Stabilität an der Spitze. Zusätzlich wechselte Mitte November die Besetzung im Aufsichtsrat, als Klaus Röhrig Dorothea Wenzel ersetzte.
Der Vertrauensverlust hat konkrete Ursachen: Eine externe Untersuchung deckte einen Umsatzfehler von 3 Millionen Euro im Jahr 2024 auf, verbunden mit der sogenannten Bill-and-Hold-Thematik. Solche Nachrichten wirken wie Brandbeschleuniger für Short-Seller.
Immerhin versucht der Konzern, operativ gegenzusteuern. Erst gestern verkündete Gerresheimer die Ausweitung der Investitionen in das zweite Werk in Skopje, Nordmazedonien – ein Bekenntnis zu langfristigem Wachstum.
Analysten gegen Hedgefonds?
Während die Leerverkäufer auf weitere Kursverluste setzen, sehen Analysten durchaus Potenzial. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 34,60 Euro – rund 30 Prozent über dem aktuellen Niveau um 26,50 Euro. Die Einschätzungen schwanken jedoch erheblich:
- Jefferies empfiehlt „Buy“ (Kursziel: 34,10 Euro)
- Berenberg votiert für „Hold“ (Kursziel: 30,00 Euro)
- DZ Bank rät zum „Verkaufen“ (fairer Wert: nur 25,00 Euro)
Charttechnisch zeigen sich erste zaghafte Lebenszeichen. Nach dem brutalen Absturz auf 23 Euro im Oktober legte die Aktie am Freitag um 5,2 Prozent zu, gefolgt von einem Plus von 2 Prozent am Montag. Der Ausbruch über die 21-Tage-Linie gilt als erstes positives Signal. Doch die 200-Tage-Linie liegt noch weit entfernt bei knapp 49 Euro – ein Mahnmal für das Ausmaß der Krise.
Der RSI-Wert von 17,7 deutet auf eine technische Überverkauftheit hin, was antizyklische Trader anlocken könnte. Das geschätzte KGV von 14,6 für 2026 erscheint fundamental günstig. Doch solange die Hedgefonds ihre Short-Positionen halten, bleibt jede Erholung fragil. Der Kampf zwischen Bären und Bullen ist voll entbrannt.
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