Nach wochenlangen Spekulationen über das Ausmaß der Bilanzierungsfehler bei Gerresheimer liegen nun konkrete Zahlen vor: Drei Millionen Euro wurden falsch verbucht. Klingt nach einem Klacks bei einem Konzernumsatz von über zwei Milliarden Euro – doch warum reagiert die gebeutelte Aktie nur zaghaft auf diese scheinbar beruhigende Nachricht? Steckt mehr dahinter als gedacht?
Die externe Rechtsanwaltskanzlei, die von Gerresheimer mit der Aufklärung beauftragt wurde, bestätigte die Probleme bei der Umsatzerkennung. Konkret geht es um sogenannte „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen, bei denen Umsätze möglicherweise zu früh verbucht wurden. Die BaFin hatte bereits im September eine Prüfung der Konzernabschlüsse angekündigt.
Drei Millionen bei zwei Milliarden Umsatz – vernachlässigbar?
Die Zahlen wirken auf den ersten Blick beruhigend. Bei einem Konzernumsatz von über zwei Milliarden Euro im Jahr 2024 stellen drei Millionen Euro nur einen marginalen Anteil von 0,15 Prozent dar. Ein Händler kommentierte bereits, der finanzielle Einfluss erscheine „vernachlässigbar“.
Doch die verhaltene Reaktion der Aktie erzählt eine andere Geschichte. Nach einem kurzen Aufflackern notiert das Papier weiterhin mehr als 30 Prozent unter dem Niveau vor Bekanntwerden der BaFin-Prüfung. Wichtige Kennzahlen der aktuellen Lage:
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- Minus 58,7 Prozent seit Jahresbeginn
- Minus 65,5 Prozent in den letzten zwölf Monaten
- Aktuelle Unterstützung bei rund 26 Euro
- 52-Wochen-Hoch lag bei knapp 84 Euro
Das Problem ist größer als nur drei Millionen Euro
Warum zeigen sich Anleger trotz der scheinbar geringen Größenordnung weiterhin zurückhaltend? Die Antwort liegt nicht nur in den drei Millionen Euro, sondern im größeren Bild. Gerresheimer kündigte bereits an, alle anderen Bill-and-Hold-Vereinbarungen aus dem Geschäftsjahr 2024 vollständig überprüfen zu lassen.
Oddo BHF-Analyst Oliver Metzger bringt es auf den Punkt: Zwar hätten Investoren offensichtlich Schlimmeres befürchtet, doch für eine echte Neubewertung der Aktie seien „wirklich positive Nachrichten“ nötig. Der Umsatz werde lediglich von 2024 auf 2025 verschoben – das Problem der schwachen Geschäftsentwicklung bleibt bestehen.
Das Unternehmen hatte bereits seine Prognose für 2025 nach unten korrigiert und ein Transformationsprogramm zur Kostensenkung angekündigt. Die Bilanzierungsfehler sind damit nur ein weiterer Baustein in einer Serie negativer Meldungen, die die Aktie seit Monaten belasten.
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