Gerresheimer Aktie: Fehlstart droht!

Gerresheimer steht unter BaFin-Ermittlungen wegen vorzeitiger Umsatzverbuchung und korrigiert Prognosen drastisch nach unten. Die Aktie verzeichnet extreme Verluste.

Kurz zusammengefasst:
  • BaFin ermittelt zu Bilanzierungsvorwürfen
  • Gewinnprognose deutlich nach unten korrigiert
  • Umsatzrückgang und Margenverfall erwartet
  • Neuer Interims-CEO übernimmt Führung

Bilanzskandal, BaFin-Ermittlungen, Gewinnwarnung – bei Gerresheimer kommt derzeit alles zusammen, was Anleger fürchten. Der Spezialist für pharmazeutische Verpackungen und medizinische Produkte steht unter dem Verdacht, Umsätze zu früh verbucht zu haben. Die Finanzaufsicht ermittelt, das Management rudert hektisch zurück. Die Aktie? Im freien Fall. Kann der neue Interims-CEO die Scherben noch kitten?

BaFin ermittelt: Wurden Zahlen geschönt?

Die Vorwürfe wiegen schwer. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat eine offizielle Untersuchung eingeleitet, weil der Verdacht besteht, dass Gerresheimer Umsätze verfrüht in die Bücher genommen hat. Eine vom Unternehmen selbst beauftragte Kanzlei bestätigte den Verdacht teilweise: Rund drei Millionen Euro hätten „wahrscheinlich nicht“ in das entsprechende Geschäftsjahr gehört.

Drei Millionen mögen auf den ersten Blick nicht dramatisch klingen. Doch für die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens ist es verheerend, wenn Zweifel an der Integrität der Finanzberichterstattung aufkommen. Die zentrale Frage lautet: Ist dies nur die Spitze des Eisbergs?

Die Folgen der Affäre:

  • BaFin-Untersuchung laufend – Ausgang offen
  • Vertrauen der Investoren nachhaltig beschädigt
  • Management unter massivem Rechtfertigungsdruck
  • Führungswechsel an der Konzernspitze bereits vollzogen

Operative Krise verschärft die Lage

Während die Bilanzprobleme für Schlagzeilen sorgen, gerät fast in den Hintergrund, dass auch das operative Geschäft massiv unter Druck steht. Das Management musste die Prognosen drastisch nach unten korrigieren:

  • Umsatzeinbruch: Statt Wachstum erwartet Gerresheimer nun einen organischen Rückgang
  • Margen erodieren: Die bereinigte EBITDA-Marge wird deutlich niedriger ausfallen als ursprünglich kommuniziert
  • Gewinn bricht ein: Beim bereinigten Ergebnis je Aktie droht ein Minus im mittleren zweistelligen Prozentbereich

Besonders die Segmente Kosmetikverpackungen und pharmazeutische Lösungen schwächeln erheblich. Was einst als stabiles, krisenfestes Geschäftsmodell galt, zeigt plötzlich tiefe Risse.

Notfall-CEO soll Vertrauen zurückbringen

Die Unternehmensführung reagierte mit personellen Konsequenzen. Uwe Röhrhoff wurde als Interims-CEO eingesetzt – ein alter Bekannter, der das Unternehmen bereits aus früheren Zeiten kennt. Röhrhoff steht vor einer Mammutaufgabe: Er muss gleichzeitig die BaFin-Ermittlungen bewältigen, das operative Geschäft stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

Ob ihm das gelingt? Die Aktie jedenfalls zeigt wenig Zuversicht. Mit einem Jahresverlust von 68 Prozent und einem RSI von nur 17,7 – einem extremen Überverkauft-Signal – notiert das Papier auf einem neuen Tiefstand bei 24,50 Euro. Vom Jahreshoch bei 82 Euro ist der Titel damit über 70 Prozent entfernt.

Solange die Bilanzierungsfragen nicht vollständig geklärt sind und das operative Geschäft keine Besserung zeigt, bleibt die Gerresheimer Aktie ein heißes Eisen. Die maximale Unsicherheit hält an.

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