Gerresheimer Aktie: Geringe Fortschritte!

Der Medizintechnik-Spezialist tauscht nach mehreren Gewinnwarnungen und einer BaFin-Untersuchung die gesamte Führungsspitze aus. Der ehemalige CEO kehrt als Interimschef zurück, während die Aktie auf Jahrestief notiert.

Kurz zusammengefasst:
  • Kompletter Wechsel der Vorstandsetage
  • BaFin untersucht Umsatzrealisierung 2024
  • Aktie verliert über 60 Prozent im Jahr
  • Strategische Neuausrichtung mit Teilverkauf

Das Vertrauen ist weg – nach einer Serie von Gewinnwarnungen und einer BaFin-Untersuchung räumt der Medizintechnik-Spezialist die Chefetage komplett leer. Der ehemalige CEO kehrt als Feuerwehrmann zurück, während die Aktie auf ihrem Jahrestief kratzt. Kann der erfahrene Retter das Unternehmen noch vor dem kompletten Absturz bewahren?

Management-Blitzschlag: Alle raus!

Der Aufsichtsrat hat radikal durchgegriffen: Uwe Röhrhoff übernimmt als Interims-CEO die Geschäftsführung von Dietmar Siemssen, der nach sieben Jahren an der Spitze „im gegenseitigen Einvernehmen“ ausscheidet. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs:

  • Komplette Vorstands-Erneuerung: Bereits im September übernahm Wolf Lehmann die CFO-Position
  • Doppelter Wechsel: Zeitgleich mit Röhrhoffs Amtsantritt trat Achim Schalk als neues Vorstandsmitglied an
  • Rückkehr des Altbekannten: Der 63-jährige Röhrhoff kennt Gerresheimer bestens – er führte das Unternehmen bereits von 2010 bis 2017 als CEO

„Als ehemaliger CEO von Gerresheimer kennt er das Unternehmen sehr genau“, betont Aufsichtsratschef Dr. Axel Herberg. Doch reicht das, um den Scherbenhaufen zusammenzukehren?

BaFin-Ermittlungen und Gewinnwarnungen: Der perfekte Sturm

Was trieb den Aufsichtsrat zu diesem drastischen Schritt? Eine toxische Mischung aus regulatorischen Problemen und fundamentalen Schwächen:

Die Krisenherde im Überblick:
– BaFin-Untersuchung zu Umsatzrealisierung im Geschäftsjahr 2024
– Mehrere Gewinnwarnungen in kurzer Folge
– Zuletzt gesenkte Prognose für 2025 aufgrund schwacher Kosmetik- und Pharma-Nachfrage
– Externe Prüfung enthielt Fehler bei Umsatzrealisierung von 3 Millionen Euro

Die Q3-Zahlen unterstreichen die Dramatik: Die bereinigte EBITDA-Marge sank um 1,7 Prozentpunkte, die Leverage-Ratio kletterte auf bedenkliche 4,15. Die fundamentale Erosion ist unübersehbar.

Aktie am Boden: Zahlen sprechen klare Sprache

Während das Management die Koffer packt, schreiben Aktionäre rote Zahlen. Die Bilanz des Schreckens:

  • -62,82% seit Jahresanfang
  • -66,82% in den letzten 12 Monaten
  • Aktuell bei 26,10 Euro – genau am 52-Wochen-Tief
  • Ganze -68,17% unter dem März-Hoch von 82,00 Euro

Der RSI von 17,7 signalisiert extrem überverkaufte Konditionen, doch Käufer bleiben aus. Die Volatilität von 63,48% zeigt die panische Unentschlossenheit der Anleger.

Strategie-Wende: Letzter Rettungsanker?

Unter der abtretenden Führung hatte sich Gerresheimer vom Volumenlieferanten zum Anbieter hochwertiger Systeme entwickelt. Jetzt steht die nächste Zäsur an: Das Unternehmen plant die Abtrennung und den Verkauf des Geschäftsbereichs Formglas. Im Februar 2026 sollen Details zur neuen Segmentierung folgen.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Reicht ein Führungswechsel, um das Vertrauen zurückzugewinnen? Der Interims-CEO wird „so lange wie nötig“ bleiben, während die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger läuft. Bis dahin muss Röhrhoff beweisen, dass sein Branchenknow-how ausreicht, um den Medizintechniker aus der Talsohle zu führen. Die nächsten Quartalszahlen werden zum Lackmustest für die Rettungsmission.

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