Der Verpackungsspezialist Gerresheimer steht vor einer harten Woche. Ab dem morgigen Montag, dem 22. Dezember 2025, wird das Düsseldorfer Unternehmen nicht mehr im MDAX gelistet sein. Diese Zäsur trifft auf eine Aktie, die im laufenden Jahr bereits massiv an Boden verloren hat und sich in einer tiefen Krise befindet. Für Anleger stellt sich nun die dringende Frage: Führt der Index-Rauswurf zum finalen Ausverkauf oder ist das Schlimmste bereits eingepreist?
Die Faktenlage zum Wochenstart:
- Ereignis: Wirksamer Ausschluss aus dem MDAX am 22.12.2025
- Kursentwicklung: -61,31 % seit Jahresbeginn
- Markttechnik: RSI mit 17,7 extrem überverkauft
- Analystenmeinung: „Underperform“ (Bernstein Research)
Zwangsverkäufe durch ETFs erwartet
Der Abstieg aus dem Index der mittelgroßen Werte hat unmittelbare Folgen für die Marktstruktur. Passive Fonds und ETFs, die den MDAX physisch nachbilden, müssen ihre Portfolios an die neue Zusammensetzung anpassen. Das bedeutet: Sie sind gezwungen, Gerresheimer-Aktien zu verkaufen, unabhängig von der fundamentalen Bewertung oder dem aktuellen Preisniveau.
Dieser mechanische Verkaufsdruck dürfte das Handelsvolumen zu Wochenbeginn dominieren. Da diese institutionellen Verkäufe rein regelbasiert erfolgen, fehlt auf der Käuferseite zunächst oft das nötige Gegengewicht, um die Kurse zu stabilisieren.
Ein Jahr zum Vergessen
Der Index-Abschied ist der Tiefpunkt eines katastrophalen Börsenjahres. Zum Handelsschluss am Freitag notierte das Papier bei 27,16 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch, das im März noch bei 82,00 Euro lag, beträgt mittlerweile fast 67 Prozent. Investoren mussten 2025 zusehen, wie sich mehr als die Hälfte des Börsenwertes in Luft auflöste.
Trotz einer leichten Gegenbewegung am Freitag (+1,19 %) bleibt das charttechnische Bild düster. Der Kurs handelt weit unterhalb aller relevanten Glättungslinien; allein der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt (43,52 Euro) verdeutlicht den massiven Abwärtstrend. Einzig der Relative-Stärke-Index (RSI) deutet mit einem Wert von 17,7 auf eine technisch extrem überverkaufte Situation hin, was kurzfristige Gegenreaktionen begünstigen könnte.
Gegenwind von allen Seiten
Marktbeobachter sehen derzeit kaum Argumente für eine schnelle Trendwende. Das Analysehaus Bernstein Research bestätigte zuletzt das Votum „Underperform“. Die Experten vermissen Signale für eine operative Erholung.
Zusätzlich belasten Leerverkäufer den Titel. Spekulanten wetten weiterhin auf fallende Kurse und könnten versuchen, die durch den Index-Umbau entstehende Unsicherheit für sich zu nutzen. Solange diese „Shorts“ nicht eingedeckt werden, bleibt der Deckel auf dem Aktienkurs.
Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob der Bereich um das 52-Wochen-Tief bei 23,50 Euro als letzte Auffanglinie hält. Sollte der Verkaufsdruck der ETFs den Kurs unter diese Marke drücken, droht eine weitere Beschleunigung der Abwärtsbewegung. Gelingt es den Käufern jedoch, das erhöhte Angebot am Montag zu absorbieren, könnte dies zumindest eine kurzfristige Bodenbildung einleiten.
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