Gold über 3.500 Dollar: Der stille Aufstieg in unruhigen Zeiten
Lieber Leser,
während die Welt gespannt auf die nächsten Schritte der Notenbanken blickt, vollzieht sich an den Edelmetallmärkten eine bemerkenswerte Rallye. Gold kratzt am Rekord, Silber durchbricht erstmals seit 14 Jahren die 40-Dollar-Marke – und das ist erst der Anfang einer Geschichte, die von Washington über Peking bis in unsere europäischen Tresore reicht.
Die neue Macht der Edelmetalle
Der Goldpreis hat sich auf 3.508 Dollar pro Unze katapultiert – ein neues Allzeithoch. Noch spektakulärer: Silber notiert bei über 40 Dollar, ein Niveau, das wir zuletzt 2011 sahen. Was treibt diese Hausse?
Die Antwort liegt in einer toxischen Mischung aus geopolitischen Spannungen und geldpolitischer Unsicherheit. US-Präsident Trump hat nicht nur drakonische Strafzölle von 50% auf brasilianische Importe verhängt und Sanktionen gegen den brasilianischen Obersten Richter Alexandre de Moraes erlassen – er attackiert auch offen die Unabhängigkeit der Federal Reserve. Der Versuch, Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entlassen, der nun vor Gericht landet, sendet Schockwellen durch die Finanzmärkte.
„National sovereignty cannot, should not, and will never be vilified, negotiated, or extorted“, konterte de Moraes diese Woche in Brasília. Die Eskalation zwischen Washington und Brasília ist symptomatisch für eine Weltordnung im Umbruch.
Chinas goldene Ambitionen
Besonders aufschlussreich ist der Blick nach Peking. Die People’s Bank of China hat in diesem Jahr bereits 21 Tonnen Gold gekauft – und sitzt nun auf einem Schatz von 2.300 Tonnen. Das klingt beeindruckend, bis man es in Relation setzt: Die USA halten 8.133 Tonnen.
Ein chinesischer Regierungsinsider, der anonym bleiben möchte, bringt es auf den Punkt: „Unsere Goldreserven sollten mindestens 5.000 Tonnen betragen.“ Diese Zahl ist kein Zufall – sie entspräche etwa dem Verhältnis der chinesischen zur amerikanischen Wirtschaftsleistung.
Was bedeutet das für uns Europäer? China diversifiziert aggressiv weg vom Dollar. Seit den Russland-Sanktionen 2022, die 300 Milliarden Dollar russischer Reserven einfroren, ist die Botschaft klar: Selbst Zentralbankreserven sind nicht mehr sicher. Diese Erkenntnis treibt nicht nur Peking, sondern Schwellenländer weltweit in die Arme des Goldes.
Die Fed im Kreuzfeuer
Der für Freitag erwartete US-Arbeitsmarktbericht könnte zum Zünglein an der Waage werden. Die Märkte rechnen mit 78.000 neuen Stellen – genug, um der Fed grünes Licht für eine Zinssenkung im September zu geben.
Doch die eigentliche Story ist eine andere: Die Glaubwürdigkeit der Fed erodiert. Trumps Frontalangriff auf die Notenbank-Unabhängigkeit, kombiniert mit einem Berufungsgerichtsurteil, das viele seiner Zölle für illegal erklärt, schafft ein Klima der Unsicherheit, in dem Gold glänzt.
Morgan Stanley sieht weiteres Potenzial von 10% für Gold. Bei Silber haben die Analysten ihre Prognose fast erreicht, erwarten aber, dass der Markt sie übertreffen wird. Der Grund: Ein schwächelnder Dollar, erwartete Zinssenkungen und – besonders interessant für uns Europäer – wieder anziehende Importe aus Indien.
Die unterschätzte Tech-Revolution
Während alle auf Gold und Krypto starren, vollzieht sich im Hintergrund eine stille Revolution. Der Markt für haptische Technologie – Sie wissen schon, das Vibrieren Ihres Smartphones – soll bis 2030 von 6,6 auf 8,2 Milliarden Dollar wachsen.
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MarketsandMarkets prognostiziert ein jährliches Wachstum von 4,5%. Das klingt unspektakulär, bis man bedenkt: Diese Technologie steckt in jedem Smartphone, jeder Spielekonsole und zunehmend auch in Autos. Der Clou: Die Asia-Pacific-Region dominiert bereits die Produktion – ein weiteres Beispiel für die Verschiebung wirtschaftlicher Macht gen Osten.
Innovation als Überlebensstrategie
Die wahre Überraschung dieser Woche kommt aus einer unerwarteten Ecke: KiddeFenwal, ein Spezialist für Brandschutzsysteme, setzt auf „zukunftssichere“ Innovationen. CEO Rekha Agrawal spricht von „Agilität als Kernwert“ – in einer Branche, die traditionell eher für Beständigkeit steht.
Der Hintergrund: Selbst in scheinbar statischen Märkten beschleunigt sich der Wandel. Die rapide Adoption von Lithium-Ionen-Batterien etwa schafft völlig neue Brandrisiken, die innovative Lösungen erfordern. KiddeFenwal reagiert mit KI-gestützter Anomalieerkennung und spezialisierten Löschsystemen.
Diese Entwicklung ist symptomatisch: Vom Goldmarkt bis zur Brandschutztechnik – überall sehen wir Akteure, die sich auf eine unsicherere, volatilere Welt einstellen.
Der Blick nach vorn
Die kommende Woche wird spannend. Am Samstag trifft sich die OPEC+ – die Märkte erwarten, dass die Förderkürzungen beibehalten werden, was den Ölpreis stützen dürfte. Brasilien steht vor einem historischen Moment: Das Urteil im Prozess gegen Ex-Präsident Bolsonaro wird bis zum 12. September erwartet, während Trump aus Washington Druck macht.
Für uns Europäer stellt sich die Frage: Wie positionieren wir uns in dieser neuen Weltordnung? Die EZB beobachtet die Fed-Turbulenzen mit Sorge. Ein schwächelnder Dollar mag kurzfristig unseren Exporten helfen, aber die grundsätzliche Erosion des Vertrauens in Leitwährungen und Institutionen sollte uns alarmieren.
Gold bei 3.500 Dollar ist mehr als eine Zahl. Es ist ein Fieberthermometer für das Vertrauen in unser Finanzsystem. Und dieses Thermometer zeigt: Die Temperatur steigt.
Was meinen Sie – ist Gold bei diesen Niveaus noch ein Kauf, oder warten Sie auf eine Korrektur? Die Geschichte lehrt uns: In Zeiten fundamentaler Umbrüche sind die sichersten Wetten oft die ältesten.
Mit nachdenklichen Grüßen aus einem goldenen September
Eduard Altmann
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Apropos Verschiebung wirtschaftlicher Macht: Während Gold als „altes Weltgeld“ glänzt, entstehen im Halbleitersektor neue Machtzentren, die noch viel dynamischer wirken. Besonders spannend: Ein europäischer Chip-Konzern wird bereits als „die neue Nvidia“ gehandelt – mit enormem Potenzial, von geopolitischen Umbrüchen und staatlichen Investitionsprogrammen in den Milliardenhöhe zu profitieren. Ich habe mir hierzu eine detaillierte Studie angesehen, die Sie hier abrufen können.
P.S.: Nächste Woche berichte ich über die OPEC+-Entscheidung und was sie für unsere Energiekosten bedeutet. Spoiler: Es wird teurer, aber nicht nur wegen der Ölscheichs.
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