Graphite One rückt plötzlich in den Fokus der US-Rohstoffstrategie. Nach einer deutlichen Ausweitung der potenziellen Staatsfinanzierung durch Washington verändert sich das Chancen-Risiko-Profil des Projekts spürbar. Parallel dazu sorgen neue Funde seltener Erden im Alaska-Vorkommen für zusätzliche Fantasie – die Story geht inzwischen weit über klassischen Graphitabbau hinaus.
US-Exportbank erhöht Druck auf die Abhängigkeit von China
Auslöser der Euphorie ist ein deutlich aufgestocktes Finanzierungsinteresse der US-Export-Import-Bank (EXIM). Die Bank hat ihre potenzielle Kreditlinie für Graphite One auf insgesamt rund 2,07 Milliarden US-Dollar erhöht – ein starkes politisches Signal für die Bedeutung einer heimischen Batterierohstoff-Versorgungskette.
Die aktualisierten Letters of Interest (LOIs) teilen sich wie folgt auf:
- Alaska-Mine „Graphite Creek“: Finanzierungsinteresse auf 670 Mio. US-Dollar erhöht
- Anodenfabrik in Ohio: Unterstützung für die geplante Produktionsanlage auf 1,4 Mrd. US-Dollar ausgeweitet
Damit unterstreicht Washington seine Bereitschaft, nicht nur den Rohstoffabbau, sondern auch die Weiterverarbeitung im eigenen Land zu verankern. Die Förderung einer vertikal integrierten Lieferkette – von der Mine bis zur Anode – steht klar im Vordergrund.
Deutlich geringeres Finanzierungsrisiko
Für die Unternehmensfinanzierung wäre das Paket ein Wendepunkt. Die geplanten EXIM-Kredite sollen:
- eine Laufzeit von 15 Jahren haben
- bis zu 70 % der erwarteten Investitionskosten für das Gesamtprojekt abdecken
Gerade für ein Junior-Unternehmen im Rohstoffsektor ist das entscheidend: Je mehr Kapital über staatlich abgesicherte Fremdfinanzierung kommt, desto geringer fällt typischerweise die Verwässerung für bestehende Aktionäre durch neue Aktienemissionen aus. Marktbeobachter sehen darin eine spürbare Entschärfung des Entwicklungsrisikos – zumal die Zusage aus einer US-Bundesinstitution kommt und damit auch politisches Rückendeckung signalisiert.
Mehr als nur Graphit: Seltene Erden in Alaska
Parallel zur Finanzierungsstory kamen jüngst positive Nachrichten von der Lagerstätte in Alaska. Unabhängige Tests haben dort erhöhte Gehalte an schweren seltenen Erden (Heavy Rare Earth Elements, HREE) und Magnet-Rare-Earths bestätigt.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Graphite One?
Das hat zwei Konsequenzen:
- Die Lagerstätte könnte perspektivisch nicht nur Graphit, sondern zusätzlich kritische Elemente für Magnetmaterialien liefern.
- Der strategische Wert des Projekts steigt, weil seltene Erden – ähnlich wie Batterierohstoffe – im Zentrum der US-Bestrebungen zur Rohstoffsicherheit stehen.
Damit verschiebt sich die Wahrnehmung: Statt eines reinen Graphitprojekts könnte sich Graphite One zu einem Mehrkomponenten-Lieferanten für Schlüsselmaterialien entwickeln.
Kursreaktion und Markteinschätzung
An der Börse fällt die Reaktion entsprechend positiv aus. Die Aktie legte in den vergangenen sieben Tagen über 24 % zu und schloss am Freitag bei 1,12 Euro, deutlich über dem 50-Tage-Durchschnitt von 0,86 Euro. Der Kurs spiegelt damit eine Neubewertung wider, bei der der hohe Stellenwert der möglichen EXIM-Finanzierung bereits eingepreist wird, während der Titel gleichzeitig noch spürbar unter seinem 52-Wochen-Hoch bleibt.
Das Handelsvolumen bleibt erhöht, was darauf hindeutet, dass viele Investoren die Konsequenzen einer möglichen nahezu durchfinanzierten Projektentwicklung erst nach und nach einordnen.
Nächste Schritte: Antrag 2026 als Schlüsselmoment
Ganz konkret steht nun die Vorbereitung der formellen Finanzierungsanträge im Mittelpunkt. Graphite One plant, die entsprechenden Unterlagen 2026 bei der EXIM Bank einzureichen. Bis dahin dürfte es vor allem um Detailplanung, technische Studien und die Ausgestaltung der Projektstruktur gehen, um die Voraussetzungen für eine endgültige Kreditentscheidung zu schaffen.
Sollten die Kredite in der nun skizzierten Größenordnung tatsächlich bewilligt werden und die technischen Eckdaten bestätigt werden, läge ein Großteil der Kapitalbasis für Mine und Anodenfabrik auf dem Tisch – und der Weg in Richtung Produktion wäre deutlich klarer definiert als noch vor wenigen Wochen.
Graphite One-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Graphite One-Analyse vom 21. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Graphite One-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Graphite One-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Graphite One: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
