Handelskrieg: Märkte unter Druck

US-Präsident Trump verhängt Zölle auf Japan und Südkorea, was zu Währungsverlusten und Marktturbulenzen führt. Zentralbanken stehen vor schwierigen Entscheidungen.

Kurz zusammengefasst:
  • Neue US-Zölle treffen Yen und Won hart
  • Zentralbanken zwischen Wachstum und Stabilität
  • Wall Street mit deutlichen Verlusten
  • Globale Märkte vor erhöhter Volatilität

Die globalen Finanzmärkte stehen vor einem Scheideweg. Während US-Präsident Donald Trump seine Handelspolitik verschärft und neue Zölle gegen wichtige Handelspartner verhängt, zeigen sich weltweit unterschiedliche Reaktionsmuster. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille – denn gleichzeitig kämpfen Zentralbanken mit nachlassender Wirtschaftsdynamik und suchen nach dem richtigen Kurs.

Trump verschärft den Ton

Der US-Präsident macht Ernst mit seiner Drohung: 25 Prozent Zölle auf Waren aus Japan und Südkorea sollen ab dem 1. August greifen. Diese Ankündigung ließ sowohl den Yen als auch den Won deutlich fallen – beide Währungen verloren rund ein Prozent ihres Wertes. Der Yen rutschte sogar auf ein Zweiwochentief von 146,44 je Dollar ab.

"Es herrscht noch immer große Unsicherheit darüber, wo die Zollsätze letztendlich landen werden", erklärt Carol Kong, Währungsstrategin bei der Commonwealth Bank of Australia. Diese Ungewissheit halte die Investoren in Atem.

Interessant dabei: Trump zeigte sich überraschend kompromissbereit. Die Frist sei "fest, aber nicht zu 100 Prozent", ließ er durchblicken. Sollten Handelspartner alternative Vorschläge unterbreiten, sei er offen für Gespräche. Diese Flexibilität könnte ein Zeichen sein, dass die angekündigten Maßnahmen vor allem als Verhandlungsmasse dienen.

Asiatische Zentralbanken im Dilemma

Während die Handelsunsicherheit zunimmt, stehen die Zentralbanken vor schwierigen Entscheidungen. Die Bank of Korea will am Donnerstag ihre Zinspolitik pausieren, obwohl die Wirtschaft schwächelt. Der Grund: ein rasanter Anstieg der Haushaltsschulden. Hypothekendarlehen stiegen im Mai um 5,6 Billionen Won – mehr als im Vormonat.

"Die Kombination aus schwachem Wachstum und stabilen Preisen wird weitere geldpolitische Unterstützung fördern", prognostiziert Jennifer Kusuma von ANZ. Dennoch rechnen Experten mit einer Pause, bevor die Zinsen weiter fallen.

Ganz anders die Situation in Australien: Hier zeigt sich die Wirtschaft überraschend robust. Der NAB-Index für Geschäftsbedingungen sprang im Juni auf +9, nach null im Mai. Verkäufe und Profitabilität legten deutlich zu – ein Hoffnungsschimmer für die angeschlagene Konjunktur.

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Wall Street reagiert nervös

An der Wall Street schlugen die Zollankündigungen sofort durch. Der Dow Jones verlor 0,94 Prozent, der S&P 500 gab 0,79 Prozent nach. Besonders hart traf es Tesla: Die Aktie stürzte um 6,8 Prozent ab, nachdem CEO Elon Musk die Gründung einer neuen politischen Partei ankündigte – ein weiterer Schlag in seinem Konflikt mit Trump.

"Die Märkte hatten uns signalisiert, dass das Zollrisiko hinter uns liegt", analysiert Emily Roland von Manulife John Hancock Investments. "Dass die Zölle nun wieder im Vordergrund stehen, sorgt für Nervosität."

Die Unsicherheit spiegelt sich auch in den Zinsmärkten wider: Trader setzen zu 95 Prozent darauf, dass die Fed im Juli die Zinsen unverändert lässt. Für September liegen die Chancen auf eine Senkung nur bei 60 Prozent.

Globale Auswirkungen

Die Handelsstreitigkeiten haben längst globale Dimensionen erreicht. Während die EU offenbar von den neuen Zolldrohungen ausgenommen bleibt, zeigen sich andere Regionen unter Druck. Malaysia, Kasachstan und Südafrika wurden bereits mit neuen Zöllen bedroht.

Südkorea versucht derweil, die Zeit bis zum 1. August zu nutzen. "Wir werden die Verhandlungen während der verbleibenden Zeit intensivieren", teilte das Industrieministerium mit. Präsident Lee Jae Myung, der erst im Juni nach einem politischen Chaos ins Amt kam, sieht sich nun vor die Aufgabe gestellt, schnell eine Lösung zu finden.

Unsichere Zukunft

Die aktuellen Entwicklungen zeigen: Die Weltwirtschaft steht vor einer Phase erhöhter Volatilität. Während Trump seine Handelspolitik als Verhandlungsstrategie nutzt, müssen andere Länder zwischen wirtschaftlicher Stabilität und politischen Zugeständnissen abwägen.

Für die Märkte bedeutet das: Die Zeiten niedriger Volatilität sind vorerst vorbei. Investoren müssen sich auf weitere Schwankungen einstellen, während Zentralbanken versuchen, zwischen Wachstumsförderung und Finanzstabilität zu balancieren. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Trumps Drohungen zu konkreten Maßnahmen werden oder ob die Verhandlungsbereitschaft siegt.

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