Die kanadische Wettbewerbsbehörde hat ein Gerichtsverfahren gegen WELL Health Technologies eingeleitet – wegen der Übernahme von Healwell AI. Im Fokus: mögliche Wettbewerbsverzerrungen im kanadischen Gesundheitstechnologie-Markt. Für Healwell AI kommt die Untersuchung zu einem ungünstigen Zeitpunkt, mitten im strategischen Umbau des Unternehmens.
Gerichtsbeschluss erzwingt Offenlegung
Am 10. Dezember 2025 erwirkte das Competition Bureau einen Gerichtsbeschluss, der WELL Health zur Herausgabe von Dokumenten verpflichtet. Die Behörde untersucht, ob die Kontrolle über Healwell AI und das neuseeländische Unternehmen Orion Health den Wettbewerb im Sektor Gesundheitstechnologie erheblich beeinträchtigt.
Die Prüfung konzentriert sich auf mehrere Bereiche:
– Auswirkungen auf Wahlmöglichkeiten und Kosten für Kunden
– Interoperabilität zwischen Produkten verschiedener Anbieter
– Zugang zu Innovationen für Marktteilnehmer
– Mögliche Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber
– Verfestigung der Marktposition von WELL Health
WELL Health hatte am 31. März 2025 die Mehrheitskontrolle an Healwell AI übernommen – zeitgleich mit Healwells Kauf von Orion Health. Nach den Transaktionen hält WELL Health rund 37% des wirtschaftlichen Anteils, aber 69% der Stimmrechte an Healwell AI.
Umbau trotz Unsicherheit
Parallel zur behördlichen Prüfung vollzog Healwell AI 2025 eine umfassende Neuausrichtung. Im November verkaufte das Unternehmen seine Kliniksparte an WELL Clinics für 1,2 Millionen Dollar plus mögliche Zusatzzahlungen. Auch die Beteiligung an Mutuo Health Solutions wurde abgegeben.
Für die klinische Forschung gründete Healwell AI ein 50/50-Joint-Venture mit WELL Health. Die Transaktionen brachten rund 9,4 Millionen Dollar in die Kasse und positionierten das Unternehmen als reinen Software- und KI-Anbieter mit einer Umsatzlaufrate von etwa 120 Millionen Dollar.
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Zahlen zeigen Wachstum und Verluste
Die Quartalszahlen vom dritten Quartal 2025 spiegeln die Transformation wider. Der Umsatz stieg um 354% auf 30,4 Millionen Kanadische Dollar. Das Software-Segment legte sogar um 408% auf 28,4 Millionen Dollar zu.
Das bereinigte EBITDA fiel im zweiten Quartal in Folge positiv aus – mit 0,7 Millionen Dollar. Die Bruttomarge lag bei 54%. Doch nach IFRS-Standard weitete sich der Nettoverlust um 83% auf 16 Millionen Dollar aus, bedingt durch Umstrukturierungskosten.
Die Aktie notiert nach jüngsten Kursverlusten bei rund 0,52 Euro. Seit Jahresbeginn hat der Titel damit knapp 63% verloren. Das 52-Wochen-Hoch von 1,46 Euro liegt in weiter Ferne.
Analysten bleiben gelassen
Trotz der Belastungen hält Stifel Canada an seiner Kaufempfehlung fest. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei umgerechnet etwa 2,37 Kanadischen Dollar – deutlich über dem aktuellen Niveau. Die Einschätzung fußt auf dem globalen Netzwerk von über 70 Gesundheitssystemen in elf Ländern, das Healwell AI durch Orion Health gewonnen hat.
Am 10. Dezember verstärkte Healwell AI zudem sein Board mit Ian Kidson, einem erfahrenen Manager im Gesundheitssektor.
Der weitere Verlauf hängt maßgeblich vom Ausgang der Wettbewerbsuntersuchung ab. Bis dahin dürfte die Aktie volatil bleiben – zumal die Integration von Orion Health und die laufenden Umstrukturierungen weiter Liquidität binden.
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