Endlich Licht am Ende des Tunnels für den traditionsreichen Maschinenbauer? Nach Jahren der Restrukturierung meldet Heidelberger Druckmaschinen einen operativen Durchbruch: Die „schwarze Null“ ist zurück. Die konsequente Digitalisierungsstrategie greift und katapultierte das operative Ergebnis auf das Doppelte des Vorjahresniveaus. Doch während die Sektkorken in Wiesloch-Walldorf knallen könnten, zieht am Horizont eine dunkle Wolke aus den USA auf. Ist die aktuelle Erholung nachhaltig oder droht der nächste Rückschlag?
Digitaler Turbo zündet
Lange wurde es versprochen, jetzt liefert das Management: Die Transformation vom reinen Maschinenbauer zum digitalen Technologieanbieter trägt Früchte. Das Cloud-basierte Kundenportal hat eine kritische Masse erreicht. Über 3.000 Druckereien weltweit nutzen die Plattform aktiv, was die Kundenbindung massiv stärkt und neue Umsatzströme durch digitale Services erschließt.
Diese operative Neuausrichtung spiegelt sich eindrucksvoll in den Halbjahreszahlen wider. Das Unternehmen hat den Turnaround geschafft und den Verlust des Vorjahres in ein ausgeglichenes Ergebnis gedreht.
Die nackten Zahlen des ersten Halbjahres 2025/2026 sprechen eine deutliche Sprache:
- Umsatz: 985 Mio. Euro (+8 % gegenüber Vorjahr)
- Operative Gewinnkraft (Bereinigtes EBITDA): 63 Mio. Euro (Verdopplung!)
- Profitabilität (EBITDA-Marge): Sprung auf 6,4 % (Vorjahr: 3,4 %)
- Nettoergebnis: Gewinnschwelle erreicht (nach 35 Mio. Euro Verlust im Vorjahr)
US-Zollpolitik als Bremsklotz
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Mitten in die Aufbruchstimmung platzt die Realität der internationalen Handelspolitik. Komplexere US-Zollregelungen sorgen für Verunsicherung bei den Kunden in einem der wichtigsten Märkte. Die Folge: Investitionszurückhaltung.
Dies hinterließ im zweiten Quartal bereits Spuren im Auftragseingang, der auf 551 Mio. Euro sank. Der Auftragsbestand schrumpfte zum Quartalsende auf 809 Mio. Euro. Das Management steuert jedoch aktiv gegen. Erfolge auf der Labelexpo in Barcelona, wo Aufträge im zweistelligen Millionenbereich für Verpackungsdrucklösungen gesichert wurden, zeigen, dass die Produkte weiterhin gefragt sind – wenn die bürokratischen Hürden nicht wären.
Fit für die Zukunft?
Um die Profitabilität weiter zu steigern, räumt der Konzern auch intern auf. Eine umfassende Modernisierung der IT-Landschaft wurde abgeschlossen: Über 100 SAP-Systeme wurden im laufenden Betrieb in die Cloud migriert. Dies soll Kosten senken und die Basis für künftige Effizienzsteigerungen legen. Parallel dazu wurde die Führungsebene am Hauptstandort gestrafft.
Ist das genug, um den Aktienkurs wieder in Richtung Jahreshoch zu treiben?
Die Aktie hat seit Jahresanfang eine beeindruckende Rallye von fast 98 % hingelegt, musste zuletzt aber Federn lassen. Mit einem aktuellen Kurs von 1,91 € notiert das Papier rund 24,5 % unter dem 52-Wochen-Hoch vom Juli.
Analysten werten den Rücksetzer mehrheitlich als Chance. Das durchschnittliche Kursziel von 2,47 € signalisiert ein Aufwärtspotenzial von rund 30 %. Da die Jahresprognose trotz US-Gegenwind bestätigt wurde, bleibt die spannende Frage: Nutzen Anleger die aktuelle Konsolidierung für einen Einstieg, bevor die Effekte der Digitalisierung voll auf den Gewinn durchschlagen?
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