Hensoldt Aktie: Jetzt kommt die Vollbremsung?

Der deutsche Rüstungskonzern meldet starke Geschäftszahlen und hebt Prognose an, doch die Aktie verliert deutlich. Anleger reagieren verhalten trotz Rekord-Auftragsbestand.

Kurz zusammengefasst:
  • Auftragsbestand erreicht Rekordwert von 7,1 Milliarden Euro
  • Umsatzwachstum von 11,5 Prozent in neun Monaten
  • Bereinigte EBITDA-Marge auf 18 Prozent angehoben
  • Aktie verliert trotz positiver Nachrichten fast 5 Prozent

Rekordzahlen, angehobene Prognose, Milliarden-Auftragsbestand – und trotzdem sackt die Aktie ab. Was steckt hinter dem paradoxen Kursrutsch bei Deutschlands Rüstungs-Star? Die Zahlen des Sensorspezialisten sind ein Traum, doch Anleger verkaufen. Ein Warnzeichen oder nur eine kurze Verschnaufpause nach einer beispiellosen Rally?

Die Hensoldt AG liefert aktuell eine Performance ab, von der andere Rüstungskonzerne nur träumen können. Doch ausgerechnet nach der deutlichen Anhebung der Jahresprognose Mitte November verlor die Aktie binnen eines Tages knapp 5 Prozent. Warum reagieren Investoren so verhalten auf eigentlich hervorragende Nachrichten?

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Der deutsche Sensorhersteller surft weiterhin auf der Welle der europäischen Aufrüstung. Die Neun-Monats-Bilanz liest sich wie ein Lehrbuch erfolgreicher Geschäftsentwicklung:

  • Auftragseingang: Plus 8,7% auf 2,017 Milliarden Euro
  • Umsatz: Plus 11,5% auf 1,536 Milliarden Euro
  • Bereinigtes EBITDA: 211 Millionen Euro (Marge: 13,7%)
  • Auftragsbestand: Rekordwert von 7,096 Milliarden Euro
  • Book-to-Bill-Verhältnis: Starke 1,3

Besonders das Optronics-Segment läuft heiß und legte beim Umsatz um bemerkenswerte 27,5% zu. Verantwortlich dafür sind vor allem Nachrüstungen optronischer Systeme für U-Boote der U212A-Klasse sowie zusätzliche Bestellungen in der Ground-Based Systems Produktlinie.

Prognose-Anhebung als Höhepunkt – oder Wendepunkt?

Am 11. November nutzte CEO Oliver Dörre den Capital Markets Day für eine deutliche Korrektur nach oben. Das Book-to-Bill-Verhältnis für 2025 soll nun zwischen 1,6x und 1,9x liegen – zuvor waren nur etwa 1,2x erwartet worden. Die bereinigte EBITDA-Marge wurde auf 18% oder höher angehoben.

Doch die Reaktion des Marktes war ernüchternd. Am Folgetag verlor die Aktie 4,88%. Haben Anleger nach dem fulminanten Jahresanstieg von 146% einfach Gewinne mitgenommen? Oder steckt mehr dahinter?

Software statt Hardware: Der strategische Umbau

Hensoldt will mehr sein als ein reiner Sensorlieferant. Mit der neuen MDOcore-Software-Suite positioniert sich das Unternehmen als integrierter Multi-Domain-Lösungsanbieter. Das klingt ambitioniert – und birgt Risiken. Die angekündigten Investitionen von rund einer Milliarde Euro über die nächsten zwei Jahre sind gewaltig. Die neue Radarproduktionsanlage soll bis 2027 die Gesamtkapazität gegenüber 2021 mehr als verdreifachen.

Kann Hensoldt diesen Spagat zwischen Expansion, Innovation und Profitabilität schaffen? CFO Christian Ladurner verspricht jedenfalls weiter starkes Wachstum: 10% für 2026, mittelfristig sogar 15-20% jährlich. Bis 2030 soll der Umsatz auf 6 Milliarden Euro klettern – bei einer EBITDA-Marge von mindestens 20%.

Zeitenwende als Dauerzustand?

Die Planungssicherheit ist mit einem Auftragsbestand von über 7 Milliarden Euro außergewöhnlich hoch. Das entspricht mehreren Jahren an aktueller Produktionskapazität. Doch die Börse handelt nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft. Und hier lauern Fragezeichen: Wie lange trägt die Aufrüstungswelle noch? Welche Konkurrenz wächst heran? Und rechtfertigt die aktuelle Bewertung wirklich noch Kursfantasie?

Mit einem RSI von 68,2 bewegt sich die Aktie bereits in der Nähe überkaufter Regionen. Die enorme Volatilität von 53,4% spricht zudem für ein nervöses Umfeld. Dass die Aktie in den letzten 30 Tagen über 17% verloren hat, dürfte spannend werden – zumal der Titel noch deutlich unter seinem 50-Tage-Durchschnitt notiert.

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