Hensoldt Aktie: Kapitalmarkttag enttäuscht

Beim Kapitalmarkttag verfehlte Hensoldt die Analystenerwartungen für Umsatz und Marge deutlich. Die Aktie verlor bis zu 9 Prozent, während höhere Investitionen den Cashflow belasten.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzziel für 2026 deutlich unter Konsens
  • Operative Marge verfehlt Erwartungen
  • Cash-Conversion sinkt auf 40 Prozent
  • Höhere Investitionen belasten Liquidität

Der Rüstungsboom hat den Anlegern von Hensoldt in den letzten Monaten satte Gewinne beschert – seit Jahresbeginn legte die Aktie um rund 160 Prozent zu. Doch am Dienstag folgte die Ernüchterung: Auf dem Kapitalmarkttag präsentierte das Management Ziele, die die Erwartungen zunächst deutlich verfehlten. Die Aktie stürzte zeitweise um 9 Prozent ab, konnte sich später aber auf minus 7 Prozent stabilisieren.

Wachstum verlangsamt sich deutlich

Die Enttäuschung konzentriert sich vor allem auf das Jahr 2026. Hensoldt plant für dieses Jahr lediglich ein Umsatzwachstum von 10 Prozent – die Analysten hatten mit 16 Prozent gerechnet. Konkret bedeutet das: Statt der erwarteten 2,9 Milliarden Euro peilt das Unternehmen auf Basis des 2025er-Ziels von 2,5 Milliarden Euro nur rund 2,75 Milliarden Euro an.

Auch bei der Profitabilität blieb das Management hinter den Hoffnungen zurück. Die bereinigte operative Marge soll 2026 nur um 0,5 Prozentpunkte auf etwa 18,5 Prozent steigen – Analysten hatten mit 19 Prozent gerechnet. JPMorgan-Experte David Perry bezifferte die Lücke beim operativen Ergebnis auf rund 7 Prozent unter dem Konsens.

Kapitalbedarf höher als gedacht

Besonders kritisch bewerteten Beobachter die Cashflow-Prognose. Morgan Stanley-Analyst Ross Law hob hervor, dass die Cash-Conversion für 2026 nur bei rund 40 Prozent liegen soll – deutlich unter den erwarteten 50 Prozent. Der Grund: Hensoldt plant Investitionen in Höhe von 6,2 Prozent vom Umsatz, nach nur 3,6 Prozent in 2025. Das Unternehmen muss offenbar mehr Geld in die Hand nehmen, um das künftige Wachstum zu finanzieren.

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Langfristziele intakt – aber weit weg

Für 2030 bestätigte Hensoldt die bereits bekannten Ziele: 6 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Marge von mindestens 20 Prozent. Mittelfristig soll das jährliche Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent liegen. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie stellte fest, dass diese Langfristziele den Erwartungen entsprechen.

Das Problem: Der Weg dorthin erscheint „stark auf die letzten Jahre konzentriert“, wie Morgan Stanley kritisierte. Anders formuliert – die große Beschleunigung kommt erst nach 2026. Analyst Ross Law bezweifelte, dass diese Perspektive ausreicht, um die Aktie kurzfristig zu stützen: „Ohne Gewinnverbesserungen und mit diesem Backend-lastigen Profil bis 2030 sehen wir nicht genug in der Präsentation, um die Aktie heute zu unterstützen.“

Der Kursrutsch setzt damit den seit Anfang Oktober laufenden Abwärtstrend fort. Auch andere deutsche Rüstungswerte gerieten am Dienstag unter Druck: Rheinmetall und Renk verloren jeweils rund 2 Prozent.

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