Vollständig gefüllte Auftragsbücher, aber trotzdem tiefere Verluste – Hensoldt steckt in einem Paradox. Der Rüstungselektronik-Konzern meldete für das erste Halbjahr 2025 einen Rekord-Auftragsbestand von über 7 Milliarden Euro, gleichzeitig weitete sich der Verlust aber auf 42 Millionen Euro aus. Kann das Management die operative Schwäche beheben und das volle Auftragspotenzial endlich in Gewinne umwandeln?
Auftragsboom ohne Grenzen
Die Nachfrage nach Hensoldt-Produkten kennt weiterhin keine Grenzen. Mit einem Auftragseingang von 1,405 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten katapultierte sich der Auftragsbestand auf eine Rekordhöhe von 7,07 Milliarden Euro. Projekte wie die Eurofighter-Radare sorgen für eine Auslastung, die dem Unternehmen jahrelang Planungssicherheit verschafft.
Der Umsatz folgte diesem Trend und kletterte um 11 Prozent auf 944 Millionen Euro. Soweit die guten Nachrichten. Doch die operativen Zahlen zeigen ein völlig anderes Bild.
Profitabilitäts-Schock: Verluste verdoppeln sich
Trotz wachsender Erlöse stürzte Hensoldt tiefer in die roten Zahlen. Der Nettoverlust schwoll von 24 Millionen auf 42 Millionen Euro an – eine Verdopplung, die Fragen aufwirft. Die bereinigte EBITDA-Marge rutschte von 12,2 auf 11,3 Prozent ab.
Als Hauptschuldigen macht das Management die Anlaufphase eines neuen Logistikzentrums im Sensor-Segment aus. Doch reicht diese Erklärung für die drastische Verschlechterung der Ertragslage?
Cashflow-Drama verschärft sich
Noch bedrohlicher entwickelt sich der Free-Cashflow. Mit minus 181 Millionen Euro verbrannte Hensoldt noch mehr Geld als im Vorjahr (minus 145 Millionen Euro). Das zentrale Problem: Das Unternehmen bekommt zwar Milliardenaufträge herein, kann diese aber nicht effizient in stabile Geldflüsse umwandeln.
Die Halbjahreszahlen im Überblick:
- Auftragsbestand: 7,07 Milliarden Euro (Rekord)
- Umsatz: 944 Millionen Euro (+11%)
- Nettoverlust: 42 Millionen Euro (Vorjahr: -24 Mio.)
- EBITDA-Marge: 11,3% (Vorjahr: 12,2%)
- Free-Cashflow: -181 Millionen Euro
Mutiges Versprechen für das Gesamtjahr
Unbeeindruckt von den schwachen Halbjahreszahlen hält das Management an seiner ambitionierten Gesamtjahresprognose fest. Erwartet wird ein Umsatz zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 18 Prozent.
Das würde bedeuten: Die Profitabilität müsste sich im zweiten Halbjahr dramatisch verbessern. Eine gewagte Wette darauf, dass sich die operativen Probleme schnell lösen lassen. Gelingt dies nicht, dürfte das Vertrauen der Anleger weiter schwinden – trotz des beeindruckenden Auftragspuffers.
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