Hims & Hers startet in Kanada durch und kauft gleichzeitig Diagnose-Technologie ein. Am Donnerstag sprang die Aktie um rund 8 Prozent nach oben, nachdem das Telemedizin-Unternehmen zwei strategische Übernahmen bekanntgab. Die Frage ist: Kann diese Offensive das Wachstum nachhaltig beschleunigen?
Expansion nach Norden
Die Übernahme der kanadischen Digital-Health-Plattform Livewell verschafft Hims & Hers den sofortigen Marktzugang in Kanada. Das Timing ist kein Zufall: Für 2026 plant das Unternehmen den Start eines umfassenden Abnehm-Programms – exakt zu dem Zeitpunkt, wenn generisches Semaglutid in Kanada verfügbar sein dürfte.
Hintergrund ist die massive Nachfrage nach Gewichtsverlust-Lösungen. Knapp zwei Drittel der kanadischen Erwachsenen sind übergewichtig oder leben mit Fettleibigkeit. Mit Livewell überspringt Hims & Hers den langwierigen organischen Aufbau und kann direkt Marktanteile erobern.
Parallel dazu sichert sich das Unternehmen YourBio Health. Diese Firma bringt eine schmerzfreie Blutentnahme-Technologie mit Mikronadeln mit – ein Baustein für personalisierte Ferndiagnosen. Der Deal soll Anfang 2026 abgeschlossen werden.
Starke Bilanz als Basis
Beide Käufe werden aus vorhandenen Mitteln finanziert. Ende September verfügte Hims & Hers über rund 346 Millionen Dollar Barmittel. Zusätzlich läuft ein Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen Dollar, um den Kurs zu stützen.
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Die Bewertung spiegelt hohe Erwartungen wider. Analysten rechnen für 2025 mit einem Umsatzsprung von 62 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Das Konsens-Kursziel liegt bei knapp 45 Dollar – etwa 11 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Entscheidende Phase beginnt
Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die Integration gelingt. Zwei Faktoren sind entscheidend: der reibungslose Abschluss der YourBio-Übernahme Anfang 2026 und der pünktliche Start des Abnehm-Programms in Kanada. Letzterer hängt davon ab, wann die Zulassung für generisches Semaglutid erfolgt.
Technisch ist der Ausbruch über die 40-Dollar-Marke bei hohem Volumen ein positives Signal. Vom Jahreshoch bei knapp 73 Dollar ist die Aktie allerdings noch weit entfernt.
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