Telemedizin boomt, doch nicht jeder Anbieter profitiert gleich stark. Hims & Hers steht nach einem steilen Anstieg zu Jahresbeginn inzwischen deutlich tiefer und muss sich in einem hart umkämpften Markt für Gewichtsabnahme-Medikamente behaupten. Entscheidend ist nun, ob das Unternehmen sein Wachstum in diesem volatilen Umfeld stabil halten kann.
Kursbild und Marktumfeld
Die Aktie beendete den Handel am Freitag bei 34,31 US-Dollar und lag damit leicht im Minus. Auf Wochensicht steht dennoch ein deutliches Plus von 12,55 Prozent, seit Jahresbeginn summiert sich der Anstieg sogar auf knapp 40 Prozent.
Trotz dieser Erholung bleibt die Belastung aus der Vergangenheit sichtbar: Der Titel notiert rund 48 Prozent unter seinem 52‑Wochen-Hoch von 66,06 US-Dollar vom 19. Februar 2025, aber gut 54 Prozent über dem Tief vom 22. April. Damit spiegelt der Kurs eine extreme Schwankungsbreite wider, die auch im 30‑Tage‑Volatilitätswert von über 70 Prozent zum Ausdruck kommt.
Charttechnisch bewegt sich die Aktie in einem Zwischenbereich: Der aktuelle Kurs liegt leicht über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 33,40 US-Dollar, aber klar unter den 100‑ und 200‑Tage-Linien von 38,63 bzw. 40,18 US-Dollar. Ein stabiler Aufwärtstrend ist damit noch nicht etabliert.
Analysten halten Abstand
Analysten zeigen sich angesichts dieser Gemengelage zurückhaltend. Laut jüngsten Daten liegt der Konsens aus 17 Einschätzungen bei „Hold“. Dahinter steht ein geteiltes Bild:
- 3 Verkaufsempfehlungen
- 10 Halteempfehlungen
- 4 Kauf- bzw. Strong-Buy-Ratings
Im Durchschnitt sehen die Experten das Zwölf-Monats-Kursziel bei 45,50 US-Dollar. Ausgehend vom aktuellen Niveau würde das einem zweistelligen Aufwärtspotenzial entsprechen, sofern Hims & Hers seine Wachstumspläne wie geplant umsetzen kann. Gleichzeitig verdeutlicht der Abstand zu den Hochs vom Februar, wie unsicher der Markt die Nachhaltigkeit der bisherigen Wachstumsphasen einschätzt.
Wettbewerb im Gewichtsabnahme-Geschäft
Ein wesentlicher Belastungsfaktor ist der scharfe Wettbewerb im Markt für Abnehmpräparate. In aktuellen Berichten wird von regelrechten „Diet-Drug Wars“ gesprochen, die die Kursentwicklung von Hims & Hers mitbestimmen.
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Das Unternehmen ist zwar keine klassische Pharmafirma, sondern eine Konsumentenplattform, über die unter anderem Behandlungen und Rezepte vermittelt werden. Dennoch reagiert die Aktie empfindlich auf Nachrichten rund um große Player wie Novo Nordisk und deren GLP‑1‑Medikamente.
Dabei spielen vor allem zwei Punkte eine Rolle:
- Verfügbarkeit von GLP‑1-Präparaten: Angebotsengpässe oder Nachschubwellen können direkt Einfluss auf das Geschäft von Telemedizinplattformen haben, die auf verschriebene oder „compounded“ Varianten dieser Wirkstoffe setzen.
- Regulatorische Rahmenbedingungen: Änderungen bei Zulassungen, Verschreibungsregeln oder Auflagen für die Herstellung beeinflussen, wie stabil dieses Geschäft betrieben werden kann.
Marktkommentare zeichnen hier ein wechselhaftes Bild: Je nachdem, wie sich Angebot, Regulierung und Preissetzung entwickeln, schwankt die Einschätzung, wie viel Volumen Hims & Hers in diesem Segment dauerhaft generieren kann. Das hat in den vergangenen Monaten zu einer unterdurchschnittlichen Performance gegenüber Teilen des Healthcare-Tech-Sektors beigetragen.
Kapitalrückführung und Insiderverkäufe
Parallel zur hohen Volatilität versucht das Management, ein Signal in Richtung Aktionäre zu senden. Der Vorstand hat ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 250 Millionen US-Dollar beschlossen. Dieses Volumen entspricht rund 3 Prozent der ausstehenden Aktien und bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, überschüssige Liquidität zu nutzen und den Gewinn je Aktie tendenziell zu stützen.
Auf der anderen Seite zeigen jüngste Meldungen Insiderverkäufe durch das Management, darunter auch den Finanzchef. Die Transaktionen wurden in den letzten Dezembertagen gemeldet. Solche Verkäufe können zwar vielfältige Gründe haben – etwa steuerliche Motive oder vordefinierte Verkaufspläne –, sie fließen aber aktuell in das ohnehin kritische Gesamtbild ein, das Investoren aus Kursverlauf, Wettbewerbssituation und Profitabilitätskennzahlen zusammensetzen.
Ausblick: Bewährungsprobe im Telemedizin-Markt
Hims & Hers steht damit vor einer doppelten Bewährungsprobe: Das Unternehmen muss im Umfeld dominanter Pharmakonzerne zeigen, dass sein Geschäftsmodell rund um Telemedizin und Gewichtsabnahme-Behandlungen tragfähig bleibt, und gleichzeitig die Erwartungen nach der kräftigen Korrektur seit Februar neu kalibrieren.
Im Mittelpunkt stehen in den kommenden Quartalen vor allem zwei Kennziffern: das Wachstum der Abonnentenbasis und die Entwicklung der Margen. Gelingt es, hier trotz starken Wettbewerbs und regulatorischer Unsicherheiten zuzulegen, könnte das aktuell verhaltene Analystenbild und der Abschlag zum Jahreshoch schrittweise abgebaut werden.
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