Eine kleine Inselgruppe aus Indonesien verklagt den Schweizer Baustoffriesen Holcim direkt in seiner Heimat – und stellt die gesamte Industrie vor eine existenzielle Frage: Können Konzerne künftig für Klimaschäden haftbar gemacht werden? Für die Holcim Aktie wird das juristische Risiko damit plötzlich sehr real.
Frontalangriff auf die Industrie
Die Bewohner der Insel Pari fordern nichts Geringeres als die persönliche Verantwortung des Konzerns für den steigenden Meeresspiegel. Ihre Heimat, so der Vorwurf, werde durch die historischen CO2-Emissionen des Zementherstellers buchstäblich weggespült. Diese Klage markiert eine tektonische Verschiebung im Umgang mit Klimarisiken.
Heute findet in Zug eine erste Anhörung zur Zulässigkeit des Verfahrens statt. Die Kläger stützen sich auf eine gewagte Berechnung: Holcim sei für 0,42 Prozent aller industriellen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1750 verantwortlich.
Das fordern die Kläger
Die Forderungen gehen weit über symbolische Entschädigungen hinaus und zielen direkt auf die Geschäftstätigkeit:
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- Sofortzahlungen: 3.600 Schweizer Franken pro Kläger für Schutzmaßnahmen wie Mangrovenpflanzungen
- Radikale Emissionswende: Gerichtlich erzwungene Reduktion um 43% bis 2030 und 69% bis 2040
- Präzedenzfall: Anerkennung der unternehmerischen Haftung für Klimafolgen
Juristisches Erdbeben mit Ansage
Die finanziellen Forderungen sind für Holcim vernachlässigbar. Die eigentliche Bedrohung liegt im Prinzip: Gelingt dieser juristische Coup, öffnet das die Schleusen für unzählige ähnliche Klagen gegen die gesamte Schwerindustrie.
Holcim kontert mit dem Argument, Klimapolitik gehöre vor demokratische Gremien – nicht vor Zivilgerichte. Doch können sich Investoren dieser Logik noch sicher sein? Die Klage zwingt zur Neubewertung aller ESG-Risiken im Portfolio.
Die Holcim Aktie steht damit vor einer Zerreißprobe. Nicht die heutigen Zahlen zählen, sondern Emissionen aus dem 18. Jahrhundert. Ein gefährlicher Präzedenzfall – oder der Anfang vom Ende der Klimaklagen? Die Börse wird ein Urteil fällen, lange bevor das Gericht in Zug entscheidet.
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