IBM drückt bei der künstlichen Intelligenz aufs Tempo und stellt eine neue Lösung für die komplexe SAP-Migration vor. Doch die Börse reagierte am Dienstag unterkühlt auf den strategischen Vorstoß. Während der Tech-Riese sein Portfolio rund um „Agentic AI“ und die jüngste Confluent-Übernahme schärft, dominiert bei Anlegern aktuell die Vorsicht angesichts einer sportlichen Bewertung.
Fokus auf autonome Agenten
Am Dienstag bestätigte IBM den Start einer neuen Consulting-Suite, die speziell auf die SAP-Systemlandschaft abzielt. Hintergrund ist die drängende Frist im Jahr 2027, bis zu der Unternehmen vom alten ERP-System auf SAP S/4HANA umsteigen müssen. IBM setzt hierbei auf sogenannte „Agentic AI“ – autonome KI-Agenten, die komplexe Modernisierungsaufgaben eigenständig ausführen sollen.
Dieser Schritt ist von hoher strategischer Bedeutung. Er folgt direkt auf die Ankündigung der rund 11 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Daten-Streaming-Spezialisten Confluent. Die Kombination aus Echtzeit-Datenfluss und automatisierten Migrationstools unterstreicht IBMs Ambition, zum zentralen Infrastruktur-Rückgrat für künstliche Intelligenz in Unternehmen zu werden. Analysten sehen in der Verknüpfung von margenstarker KI-Software mit dem klassischen Beratungsgeschäft einen wichtigen Hebel, um die Netto-Margen künftig zu steigern.
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Bewertung bremst die Euphorie
Trotz der produktseitigen Fortschritte gab die Aktie nach und schloss am Dienstag bei 258,60 Euro. Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung der Investoren dürfte die aktuelle Bewertung sein. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 27,1 notiert IBM deutlich über dem Branchendurchschnitt von 24,9. Dies deutet darauf hin, dass die Wachstumshoffnungen durch Cloud- und KI-Initiativen bereits weitgehend eingepreist sind.
Charttechnisch hat sich die Lage kurzfristig eingetrübt. Mit dem jüngsten Rücksetzer ist der Kurs unter den 50-Tage-Durchschnitt von 261,44 Euro gefallen, was oft als Warnsignal für den kurzfristigen Trend gewertet wird. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt mittlerweile knapp 5 Prozent.
Blick auf die Quartalszahlen
Der Fokus der Marktteilnehmer verschiebt sich nun auf den kommenden Quartalsbericht, der zeigen muss, ob die operative Entwicklung die hohe Bewertung rechtfertigt. Der Marktkonsens rechnet mit einem Gewinn pro Aktie von 4,33 Dollar, was einem Anstieg von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Entscheidend für die weitere Kursrichtung wird sein, ob IBM neben dem prognostizierten Umsatz von 19,2 Milliarden Dollar auch konkrete Fortschritte bei der Integration von Confluent und der neuen SAP-Suite vorweisen kann.
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