IBM hat am Donnerstag gleich drei Weichenstellungen für die Zukunft bekanntgegeben – und die Börse reagierte prompt mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 307,82 US-Dollar. Im Zentrum stehen ein neuer KI-Beschleuniger, eine Quantensicherheits-Allianz mit Saudi-Arabien und Forschungspartnerschaft für Halbleiter der nächsten Generation. Die Frage: Kann IBM aus diesen Ankündigungen echtes Geschäft machen?
Spyre: Der neue KI-Turbo
Das Herzstück der jüngsten TechXchange-Ankündigungen ist der IBM Spyre Accelerator. Die neue Hardware-Komponente soll ab 2026 komplexe KI-Anwendungen mit minimaler Latenz unterstützen – speziell für generative und sogenannte „agentische“ Workloads im Unternehmensumfeld. IBM positioniert den Spyre als sicherheitsfokussierte Alternative, die die hauseigene watsonx-Softwareplattform auf der Hardware-Ebene ergänzt.
Damit signalisiert der Konzern klar: Man will nicht nur Software-Lizenzgeber sein, sondern auch am lukrativen Hardware-Layer der KI-Infrastruktur mitverdienen.
Quantensicherheit für Saudi-Arabien
Parallel dazu verkündete IBM eine erweiterte Zusammenarbeit mit der stc Group, dem führenden Telekommunikationsanbieter Saudi-Arabiens. Das Projekt zielt auf „Post-Quantum Cryptography“ (PQC) – also Verschlüsselungstechnologien, die auch künftigen Quantencomputern standhalten sollen.
Während voll funktionsfähige Quantenrechner frühestens 2029 erwartet werden, öffnet sich der Sicherheitsmarkt bereits jetzt. Unternehmen und Staaten bereiten ihre Infrastrukturen präventiv auf die neue Bedrohungslage vor. Für IBMs Quantum-Sparte bedeutet das: Umsätze, bevor die eigentliche Technologie marktreif ist.
Halbleiter-Forschung mit Universität
Als dritten Baustein gab IBM eine Forschungskooperation mit der University of Dayton bekannt. Gemeinsam will man an Schlüsseltechnologien für die KI-Ära arbeiten – darunter fortschrittliche Packaging-Verfahren und Photonik. Die Initiative unterstreicht IBMs Anspruch, bei der physischen Basis zukünftiger Rechenzentren mitzubestimmen.
Bewertung bleibt Streitthema
Die Börse quittierte die Ankündigungen mit Zustimmung. Allerdings bewegt sich die Aktie bereits nahe ihrem Allzeithoch von rund 325 US-Dollar und hat 2025 etwa 40 Prozent zugelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mittlerweile bei 36 – eine Bewertung, die eher Wachstumswerten zusteht. IBMs Umsatzwachstum lag zuletzt bei rund neun Prozent.
CEO Arvind Krishna betont, dass es sich bei den Infrastruktur-Investitionen nicht um Spekulation handle, sondern um unverzichtbare Langfrist-Projekte. Kritiker verweisen hingegen auf die Diskrepanz zwischen Kursentwicklung und operativer Performance.
Der Markt dürfte nun vor allem auf den Markteintritt des Spyre Accelerators Anfang 2026 schauen. Technisch bewegt sich die Aktie in einer Konsolidierung knapp unter ihren Höchstständen. Ein Ausbruch über die Zone um 310 bis 315 US-Dollar würde weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen. Die Quartalszahlen im Januar werden zeigen, ob die strategischen Initiativen bereits in den Auftragsbüchern sichtbar werden.
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