IBM lieferte im zweiten Quartal solide Ergebnisse ab und übertraf die Erwartungen der Analysten – doch die Börse reagierte verhalten. Ein kleiner Patzer in einem entscheidenden Geschäftsbereich reichte aus, um die Investoren zu verunsichern. Was steckt hinter dieser paradoxen Marktreaktion?
Zahlen stimmen, Anleger zögern
Der Technologie-Konzern meldete für das zweite Quartal Umsätze von rund 17,0 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,80 Dollar. Beide Werte übertrafen die Konsensschätzungen der Wall Street deutlich – die Analysten hatten mit 16,58 Milliarden Dollar Umsatz und 2,64 Dollar je Aktie gerechnet.
Besonders beeindruckend: Die Quartalsumsätze stiegen im Jahresvergleich um 7,7 Prozent, der Nettogewinn kletterte sogar um 19,6 Prozent auf 2,19 Milliarden Dollar. Zudem erhöhte IBM seine Prognose für den freien Cashflow auf über 13,5 Milliarden Dollar für das Gesamtjahr.
Trotz dieser positiven Nachrichten geriet die Aktie im nachbörslichen Handel unter Druck. Der Grund: Ein winziger Schwachpunkt trübte das ansonsten glänzende Bild.
Software-Sparte enttäuscht minimal
Das Problem lag in IBMs Software-Division – dem Herzstück der Unternehmensstrategie. Zwar wuchsen die Software-Umsätze um 10 Prozent auf 7,39 Milliarden Dollar, verfehlten aber knapp die Analystenschätzung von 7,43 Milliarden Dollar. Diese marginale Abweichung reichte aus, um Zweifel an der software-zentrierten Strategie zu säen.
Die Reaktion zeigt, unter welchem enormen Erfolgsdruck IBM steht: Jede noch so kleine Enttäuschung wird vom Markt kritisch beäugt.
KI und Cloud als Wachstumstreiber
IBM setzt voll auf die Zukunftsthemen künstliche Intelligenz und Hybrid Cloud. Die Entwicklungen zeigen erste Erfolge:
- Das Geschäft mit generativer KI erreichte ein Volumen von über 7,5 Milliarden Dollar
- Die Software-Sparte inklusive Red Hat wuchs insgesamt um 10 Prozent
- Red Hat allein legte um 16 Prozent zu
- Der Infrastructure-Bereich überraschte mit einem Plus von 14 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar
Transformation zeigt Wirkung
IBMs strategische Neuausrichtung wird immer deutlicher sichtbar. Nach großen Veräußerungen schrumpften die Jahresumsätze von rund 79 Milliarden Dollar 2019 auf etwa 62-63 Milliarden Dollar in den vergangenen Jahren. Diese Konzentration auf wachstumsstarke Bereiche beginnt sich auszuzahlen.
Gleichzeitig hält das Unternehmen an seiner Dividendenpolitik fest: 1,68 Dollar je Aktie zahlt IBM quartalsweise aus – eine Tradition, die seit 1916 ununterbrochen besteht.
Die starken Quartalszahlen belegen, dass IBMs Wandel vom traditionellen IT-Konzern zum KI- und Cloud-Spezialisten Früchte trägt. Ob dies ausreicht, um skeptische Investoren dauerhaft zu überzeugen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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