Die KI-Revolution erreicht den deutschen Halbleiter-Riesen: Infineon kündigt eine Verdopplung seiner KI-Umsätze an – und die Börse reagiert euphorisch. Doch kann der Chip-Hersteller dieses ehrgeizige Ziel wirklich erreichen?
KI-Boom befeuert Kursrally
Nach den gestrigen Quartalszahlen schoss die Infineon-Aktie zeitweise um bis zu 12 Prozent in die Höhe – der stärkste Tagesanstieg seit April. Der Treiber: CEO Jochen Hanebeck verkündete eine spektakuläre Prognose. „Wir erwarten, dass sich unser Umsatz im KI-Bereich auf rund 1,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2026 mehr als verdoppelt“, so der Konzernchef.
Das Besondere daran:
– Die KI-Umsätze wuchsen bereits 2025 um das Dreifache
– Bis 2030 sieht Infineon einen addressierbaren KI-Markt von 8-12 Milliarden Euro
– KI könnte schon 2026 etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen
Solide Basis mit Wachstumslücken
Doch hinter der KI-Euphorie verbirgt sich ein gemischtes Bild. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 musste Infineon zwar einen leichten Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro hinnehmen, doch das vierte Quartal zeigte mit 3,9 Milliarden Euro Umsatz wieder leichte Erholungstendenzen.
Die Segmentperformance offenbart die aktuelle Zerrissenheit des Unternehmens:
Power & Sensor Systems legte im Quartalsvergleich kräftig um 13 Prozent zu – angetrieben von KI-Datacenter-Lösungen und Smartphone-Produkten. Gleichzeitig kämpft das traditionell stärkste Segment Automotive mit gedämpfter Nachfrage und verzeichnete im Jahresvergleich ein Minus von 2 Prozent.
Die große Herausforderung: Zwei Geschwindigkeiten
Kann Infineon gleichzeitig das schwierige Automobilgeschäft managen und die KI-Offensive vorantreiben? CFO Dr. Sven Schneider warnt vor anhaltenden Herausforderungen: „Das Wachstumsmomentum in den Automobil-, Industrie- und Verbrauchermärkten bleibt bescheiden. Viele Kunden verhalten sich vorsichtig.“
Dennoch gibt es Lichtblicke:
– Die Übernahme von Marvells Automotive Ethernet-Geschäft zeigt erste Erfolge
– Eine Design-Win-Pipeline von 4 Milliarden Euro bis 2030 bietet Wachstumspotenzial
– Das Green Industrial Power Segment stabilisiert sich
Ausblick: Moderate Erwartungen, große Ambitionen
Für 2026 prognostiziert Infineon lediglich moderates Umsatzwachstum bei negativen Währungseffekten. Die eigentliche Spannung liegt anderswo: Gelingt dem Unternehmen der Brückenschlag zwischen traditionellem Halbleitergeschäft und KI-Revolution?
Die Börse scheint zu glauben, dass Infineon diesen Spagat schaffen kann. Nach der jüngsten Rally steht die Aktie bei 35,60 Euro – nur noch knapp 8 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Die KI-Explosion könnte den deutschen Chip-Champion endgültig in eine neue Liga katapultieren.
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