Infineon könnte Anleger in wenigen Tagen überraschen. Die US-Investmentbank JPMorgan erwartet eine Anhebung der Jahresprognose durch den Münchner Halbleiterkonzern – und setzt die Aktie auf eine besondere Beobachtungsliste. Doch ist das wirklich der erhoffte Durchbruch oder nur clevere Bilanzkosmetik?
400 Millionen Euro als Kurstreiber?
Der Schlüssel liegt in einer bemerkenswerten Rechnung: Infineon hatte eine potenzielle Zollbelastung von rund 400 Millionen Euro aus seinen bisherigen Jahreszielen herausgenommen. JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande geht nun davon aus, dass der Konzern diese Summe bei den anstehenden Quartalszahlen wieder in die Prognose aufnimmt.
Das klingt zunächst paradox – warum sollte eine zusätzliche Belastung positiv sein? Die Antwort: Weil der Markt diese 400 Millionen bereits abgeschrieben hat. Nimmt Infineon sie wieder auf, verbessert sich rechnerisch die Umsatzprognose und könnte die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- JPMorgan hat eine "Positive Catalyst Watch" für Infineon ausgegeben
- Kursziel wurde von 38,50 auf 40,30 Euro angehoben
- Rating bleibt trotzdem bei "Neutral"
- Aktie reagierte mit Kursgewinnen von zeitweise über 3 Prozent
Echte Stärke oder nur Zahlenspielerei?
Hier wird es interessant: Selbst JPMorgan bezeichnet die erwartete Prognoseanhebung als eine Art "Bilanzkosmetik". Eine tatsächliche Verbesserung der Kundennachfrage stehe dahinter nicht. Das erklärt auch, warum die Bank trotz höherem Kursziel bei ihrer neutralen Einschätzung bleibt.
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Trotzdem passt der positive Impuls ins aktuelle Branchenbild. Andere Halbleiterunternehmen, besonders im Automotive-Segment, zeigen ebenfalls Erholungstendenzen. Diese branchenweite Aufhellung könnte Infineon zusätzlich zugutekommen.
Widerstand bei 38 Euro bleibt hartnäckig
Charttechnisch kämpft die Aktie weiterhin mit einer entscheidenden Hürde: dem Widerstand um 38 Euro. Für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung müsste diese Marke überwunden werden – ein Vorhaben, das sich bisher als hartnäckig erweist.
Die Frage bleibt: Kann eine erwartete Bilanzkosmetik tatsächlich den technischen Durchbruch bringen? Oder verpufft der Optimismus, sobald Anleger die wahren Hintergründe der Prognoseanhebung durchschauen? Die Antwort dürfte in den kommenden Quartalszahlen liegen.
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