Während die Chipbranche noch auf die große Wende wartet, legt Infineon einen überraschenden Coup hin: Eine strategische Partnerschaft mit SolarEdge soll die Stromversorgung von KI-Rechenzentren revolutionieren. Ausgerechnet jetzt, eine Woche vor den entscheidenden Quartalszahlen, setzt der Münchner Halbleiterkonzern ein klares Signal – weg von der schwächelnden Autobranche, hin zum milliardenschweren KI-Boom. Doch kann diese Ansage die skeptischen Anleger wirklich überzeugen?
Technologie-Durchbruch für hungrige Rechenzentren
Die Zahlen klingen fast utopisch: Über 99 Prozent Wirkungsgrad bei der Stromumwandlung. Gemeinsam mit dem Smart-Energy-Spezialisten SolarEdge entwickelt Infineon sogenannte Solid-State Transformer (SST) – modulare Kraftpakete im Leistungsbereich von 2 bis 5 Megawatt. Diese innovative Technik soll die Mittelspannung direkt in Gleichstrom für KI-Rechenzentren umwandeln.
Die entscheidenden Vorteile der neuen Technologie:
- Direkte Umwandlung von 13,8-34,5 kV Mittelspannung in 800-1500 V Gleichstrom
- Wirkungsgrad von über 99 Prozent durch Infineons Siliziumkarbid-Technologie
- Drastische Reduktion von Größe und Gewicht der Stromversorgungsinfrastruktur
- Signifikante Senkung des CO₂-Fußabdrucks
- Kombination von SolarEdge-Expertise mit Infineons SiC-Schalttechnologie
Andreas Urschitz, Marketingvorstand bei Infineon, bezeichnet solche Kooperationen als Schlüssel für die nächste Generation von 800-Volt-Gleichstrom-Architekturen. Der Subtext ist klar: Hier entsteht ein neuer Milliardenmarkt.
Timing ist alles: Flucht aus der Auto-Misere?
Die Ankündigung kommt nicht zufällig. Infineon kämpft mit einer sich verzögernden Erholung in traditionellen Märkten – allen voran der schwächelnden Automobilindustrie. Der zuletzt verhaltene Ausblick für 2025 hatte Anleger enttäuscht. Mit dem KI-Vorstoß positioniert sich der Konzern nun in einem Segment, das explosive Wachstumsraten verspricht.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Infineon?
Bernstein Research hatte erst Anfang November das KI-Server-Geschäft als klaren Wachstumstreiber für 2026 identifiziert – trotz leicht gesenktem Kursziel blieb die Einstufung auf „Outperform“. Die SolarEdge-Partnerschaft untermauert diese These eindrucksvoll. Statt auf die Erholung der Automärkte zu warten, erschließt Infineon proaktiv hochmargige Umsatzquellen in einem Zukunftsmarkt.
Die Nagelprobe steht bevor
Am 12. November wird es ernst: Dann präsentiert Infineon die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025. Werden die Manager erste konkrete Projektionen zur KI-Strategie liefern? Gibt es bereits Umsatzbeiträge oder zumindest belastbare Prognosen aus der SolarEdge-Kooperation?
Die Aktie notiert aktuell bei 34,60 Euro – rund 11 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von Februar, aber deutlich über dem April-Tief. Der neutrale RSI von 46,3 signalisiert Raum nach oben. Entscheidend wird sein, ob das Management die KI-Fantasie mit handfesten Zahlen unterfüttern kann. Die heutige Ankündigung könnte sich dann als Wendepunkt erweisen – oder als geschicktes Ablenkungsmanöver vor schwierigen Zahlen.
Infineon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Infineon-Analyse vom 6. November liefert die Antwort:
Die neusten Infineon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Infineon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Infineon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
