Infineon Technologies dämpft die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2025 mit einer vorsichtigen Umsatzprognose. Dies geschieht, obwohl die Nachfrage in strategisch wichtigen Kernsegmenten wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und Rechenzentren ungebrochen stark ist. Was steckt hinter diesem scheinbaren Widerspruch und wie stark belasten externe Faktoren den Chipriesen wirklich?
Handelskonflikte werfen Schatten voraus
Die Gründe für die gedämpfte Aussicht sind vielschichtig. Infineon selbst spricht von einer „pauschalen Vorsichtsmaßnahme“, die vor allem mögliche Auswirkungen von US-Handelszöllen und ungünstige Wechselkurseffekte einkalkuliert. Obwohl die direkte Exportquote in die USA mit 10 bis 15 Prozent relativ gering erscheint, fürchtet der Konzern indirekte Folgen. So wurde fiktiv ein Umsatzabschlag von zehn Prozent für das vierte Quartal einkalkuliert, da Effekte über komplexe Lieferketten und eine veränderte Kundennachfrage nicht ausgeschlossen werden können. Ein heikler Balanceakt in einem global vernetzten Markt.
Langfristige Ambitionen ungetrübt
Trotz dieser kurzfristigen Bremsspuren hält das Management an seinen ambitionierten langfristigen Zielen fest. Das Unternehmen strebt weiterhin an:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Infineon?
- Ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent pro Jahr.
- Eine Segmentmarge von 25 Prozent.
Ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Marktposition, insbesondere im boomenden Automobilsektor, ist die kürzlich erfolgte Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell. Damit erweitert Infineon sein Portfolio und festigt seine Rolle als Schlüssellieferant für die steigende Anzahl an Halbleitern in modernen Fahrzeugen. Auch die Validierung der ambitionierten CO2-Reduktionsziele durch die Science Based Targets initiative (SBTi) unterstreicht die langfristige strategische Ausrichtung.
Markt spaltet sich – Aktie mit starker Erholungsrallye
Die jüngsten Quartalszahlen, vorgelegt am 8. Mai, zeigten bereits ein gemischtes Bild: Der Gewinn je Aktie sank im Vergleich zum Vorjahresquartal, und der Umsatz ging leicht zurück. Doch wie reagiert der Markt auf die Aussichten? Trotz der verhaltenen Prognose des Unternehmens hat die Infineon-Aktie in den letzten 30 Tagen eine beachtliche Rallye von über 28 Prozent hingelegt und notierte zuletzt bei 33,76 Euro. Damit hat sie sich auch deutlich von ihrem 52-Wochen-Tief bei 24,09 Euro entfernt und notiert aktuell über wichtigen gleitenden Durchschnitten.
Einige Analysten sehen weiterhin Potenzial, gestützt durch positive Impulse aus China und dem Megatrend Künstliche Intelligenz (KI). Auch die zunehmende Verbreitung der Mikrocontroller-Architektur Aurix in der Automobilindustrie wird als starker Treiber genannt. Die kommenden Monate, mit den nächsten Finanzergebnissen für das dritte Quartal am 5. August, dürften zeigen, ob die langfristigen Chancen die kurzfristigen Sorgen überwiegen können. Die hohe Volatilität der Aktie von über 70 Prozent signalisiert jedenfalls, dass Anleger die Entwicklungen genau beobachten werden.
Infineon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Infineon-Analyse vom 17. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Infineon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Infineon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Infineon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...