Ohne eigene Unternehmensnachrichten setzte sich der DAX-Konzern zum Start der Weihnachtswoche an die Spitze des deutschen Leitindex. Auslöser war massiver Rückenwind aus den USA, der die Sorgen um das laufende Übergangsjahr in den Hintergrund drängt. Anleger blicken nun verstärkt auf ein konkretes Szenario für 2026, das neue Fantasie weckt.
- Schlusskurs: 36,61 € (Montag)
- Performance seit Jahresanfang: +16,95 %
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -5,63 %
Die Treiber der Bewegung lagen jenseits des Atlantiks. Während US-Branchengrößen wie Micron neue Rekorde markierten, sorgten vor allem Berichte über steigende Infrastruktur-Budgets der großen Hyperscaler für Kauflaune. Prognosen deuten darauf hin, dass die Investitionen in Rechenzentren (Capex) im Jahr 2026 um bis zu 36 Prozent anziehen könnten. Für Infineon ist das eine zentrale Nachricht: Die Chips der Münchener sind essenziell für die Stromversorgung dieser energiehungrigen KI-Server.
Ausbruch aus der Seitwärtsphase
Technisch untermauerte die Aktie diese Zuversicht. Mit dem Anstieg über die 36-Euro-Marke löste sich der Titel aus der jüngsten Lethargie. Marktbeobachter werten dies als Signal, dass Investoren bereit sind, über die aktuellen Lagerkorrekturen im Automobilgeschäft hinauszublicken. Der Fokus verschiebt sich zunehmend auf den strukturellen KI-Superzyklus, von dem Infineon zeitverzögert profitieren dürfte.
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Die Bewertung erscheint im Vergleich zu reinen US-KI-Werten weiterhin moderat. Analysten sehen hier Nachholbedarf und taxieren das durchschnittliche Kursziel auf rund 43 Euro, was ein theoretisches Potenzial von knapp 18 Prozent impliziert. Auch Partnerschaften von Konkurrenten wie ROHM unterstreichen die globale Investitionsbereitschaft im Sektor.
Für die weitere Entwicklung ist entscheidend, ob das aktuelle Niveau in den kommenden, umsatzarmen Handelstagen verteidigt wird. Das 52-Wochen-Hoch bei 38,80 Euro rückt als nächstes logisches Ziel in Sichtweite, solange die Unterstützung durch den 50-Tage-Durchschnitt bei 35,00 Euro hält.
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