Intel, einst unangefochtener König der Chip-Welt, kämpft mit Gegenwind. Ein tiefgreifender Konzernumbau soll die Wende bringen, doch die jüngsten Zahlen und der Ausblick deuten auf eine anhaltend schwierige Phase hin. Kann der Gigant das Ruder noch herumreißen und im wichtigen Foundry-Geschäft neu angreifen?
Radikaler Umbau: Tausende müssen gehen
Der Chip-Hersteller greift zu drastischen Maßnahmen, um wieder auf Kurs zu kommen. Wie bereits im April bekannt wurde, plant das Unternehmen, mehr als 20% seiner Belegschaft – rund 22.000 Mitarbeiter – zu entlassen. Diese Rosskur unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan zielt darauf ab, die Managementstrukturen zu verschlanken und eine stärker ingenieurgetriebene Kultur zu etablieren. Bürokratieabbau und eine Steigerung der operativen Effizienz stehen im Fokus. Für das laufende Jahr 2025 peilt Intel nun operative Kosten (Non-GAAP) von etwa 17 Milliarden US-Dollar an, eine Reduktion gegenüber früheren Zielen.
Düstere Zahlen und geteilte Meinungen
Die angespannte Lage spiegelt sich in den jüngsten Geschäftszahlen wider. Im ersten Quartal 2025 stagnierte der Umsatz bei 12,7 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich stand ein Verlust pro Aktie von 0,19 US-Dollar (Non-GAAP: 0,13 US-Dollar Gewinn pro Aktie). Die Prognose für das aktuell laufende zweite Quartal 2025 fällt mit einem erwarteten Umsatz zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden US-Dollar und einem prognostizierten Verlust pro Aktie von 0,32 US-Dollar (Non-GAAP: 0,00 US-Dollar) kaum besser aus.
Die Aktie spiegelt diese Gemengelage wider: Seit Jahresbeginn steht ein deutliches Minus zu Buche, und auch auf Jahressicht notiert das Papier tief im roten Bereich, unweit des 52-Wochen-Tiefs von 16,61 Euro.
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Analysten zeigen sich uneins über die weiteren Aussichten. Mizuho hat kürzlich das Kursziel für die Intel-Papiere gesenkt. Wall Street Zen hingegen stufte die Aktie im Mai von "Verkaufen" auf "Halten" hoch. Interessant ist auch ein Blick auf institutionelle Investoren: Die Tschechische Nationalbank beispielsweise hat ihre Beteiligung an Intel im ersten Quartal um 6,4% erhöht.
Foundry-Geschäft als Hoffnungsträger?
Der große Hoffnungsschimmer in Intels Strategie ist der Ausbau des Foundry-Geschäfts, also der Auftragsfertigung von Chips für andere Unternehmen. Noch im weiteren Verlauf des Jahres 2025 soll die Massenproduktion von 3nm-Chips im Werk Fab 34 in Irland anlaufen. Dieser Schritt wird als potenziell wichtiger Vorteil gesehen, da Europa verstärkt nach fortschrittlicheren Prozesstechnologien strebt. Auch der hochmoderne 18A-Prozess soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 an den Start gehen. Es gibt Berichte, wonach Chip-Größen wie Nvidia und Broadcom eine Nutzung des Intel 18A-Prozesses in Erwägung ziehen. Parallel dazu will Intel die Bruttoinvestitionsausgaben für 2025 reduzieren, um die Effizienz zu verbessern.
Blick nach vorn
Die gesamte Halbleiterindustrie befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Wichtige Zulieferer wie ASML erwarten eine hohe Nachfrage, da Chip-Giganten wie Intel und TSMC massiv in den Bau neuer Fertigungsstätten investieren. Für Intel bedeutet dies eine Zeit tiefgreifender operativer Anpassungen und einer strategischen Neupositionierung in einem extrem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Märkte beobachten gespannt, ob der eingeleitete Turnaround-Plan Früchte tragen wird. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür werden, ob Intel den Spagat zwischen Kostensenkungen und dem Aufbau eines zukunftsfähigen Foundry-Geschäfts meistern kann.
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