Intel Aktie: Radikale Personalrevolution

Intel-Chef Lip-Bu Tan tauscht die Führungsetage radikal aus, entlässt langjährige Managerin Holthaus und holt neue Experten an Bord. Hintergrund sind Druck der US-Regierung und die strategische Neuausrichtung des Chipkonzerns.

Kurz zusammengefasst:
  • Abgang von langjähriger Produktchefin Michelle Johnston Holthaus
  • Neubesetzung mit Branchenexperten für Datacenter und Foundry-Geschäft
  • US-Regierung als Großaktionär übt Druck auf Intel aus
  • Strategische Neuausrichtung gegen TSMC und Apple-Kundenakquise

Intel dreht an der Führungsschraube – und das drastisch. CEO Lip-Bu Tan hat eine der größten Führungsumgestaltungen in der Geschichte des Chipgiganten eingeleitet. Ausgerechnet Michelle Johnston Holthaus, über 30 Jahre bei Intel und zuletzt Chefin der Produktsparte, muss gehen. Steckt hinter der radikalen Neuaufstellung mehr als nur normale Umstrukturierung? Und was bedeutet das für die angeschlagene Intel-Aktie?

Personalkarussell auf höchster Ebene

Die Ankündigung am Montagabend nach Börsenschluss war ein Paukenschlag: Holthaus, die nach Pat Gelsingers Abgang im Dezember 2024 sogar als Interimsvorstand fungierte, verlässt das Unternehmen. Als strategische Beraterin soll sie noch beim Übergang helfen – ein diplomatischer Abgang nach drei Jahrzehnten Intel-Treue.

Doch Tan räumt nicht nur auf, er baut auch auf. Mit Kevork Kechichian holt sich Intel einen Schwergewichtler ins Datacenter-Geschäft. Der Chip-Veteran wechselt von Arm Holdings und bringt jahrelange Erfahrung von NXP und Qualcomm mit. Seine Mission: Intels schwächelnde Datacenter-Sparte wieder auf Kurs bringen.

Parallel dazu entsteht eine neue Central Engineering Group unter Srinivasan Iyengar. Sein Auftrag ist klar: Externe Kunden für Intels Foundry-Geschäft gewinnen und das Unternehmen unabhängiger von den eigenen Chip-Designs machen.

Trump-Regierung mischt mit

Die Personalrochade kommt nicht von ungefähr. Intel steht unter verschärfter Beobachtung der US-Regierung, nachdem diese im vergangenen Monat 8,9 Milliarden Dollar investiert und sich damit 9,9 Prozent am Konzern gesichert hat. Präsident Trump hatte sogar Tans Rücktritt gefordert – wegen angeblicher Interessenkonflikte aus dessen früherer Tätigkeit.

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Die neue Führungsstruktur soll Zweifel ausräumen und Intels strategische Neuausrichtung vorantreiben. Bis Jahresende will Tan die Belegschaft auf 75.000 Mitarbeiter reduzieren – ein Kahlschlag von 22 Prozent.

Foundry-Hoffnung gegen TSMC-Dominanz

Intels größte Baustelle bleibt die Aufholjagd gegen Konkurrent TSMC. Während die Taiwaner bei fortschrittlichsten Chip-Fertigungsverfahren die Nase vorn haben, kämpft Intel um jeden großen Auftrag. Die neuen Führungskräfte sollen dabei helfen, Schwergewichte wie Apple oder Nvidia als Foundry-Kunden zu gewinnen.

Mit seinem 14A-Herstellungsverfahren will Intel beweisen, dass amerikanische Chip-Produktion wieder konkurrenzfähig werden kann. Ob die Personalrevolution den erhofften Durchbruch bringt, müssen die kommenden Quartale zeigen.

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