Die US-Regierung greift dem angeschlagenen Halbleiterriesen Intel mit fast neun Milliarden Dollar unter die Arme – und sichert sich im Gegenzug zehn Prozent der Unternehmensanteile. Doch kann dieser historische Staats-Einstieg den Chip-Pionier wirklich retten, während gleichzeitig Schlüsselmanager das sinkende Schiff verlassen und radikale Umstrukturierungen den Konzern erschüttern?
Machtpoker im Weißen Haus
Am 22. August 2025 schreibt die Trump-Administration Industriegeschichte: Mit einem 8,9-Milliarden-Dollar-Investment erwirbt die US-Regierung zehn Prozent von Intel – die erste derart direkte Beteiligung Washingtons an einem Technologiekonzern seit Jahrzehnten. Präsident Trump spricht von „Vertrauen in Intels Fähigkeit, nationale Prioritäten voranzutreiben“. Kritiker fragen sich jedoch, ob Steuergelder ein Unternehmen stützen sollten, dessen Aktienkurs im vergangenen Jahr um 60 Prozent eingebrochen ist.
Die staatliche Finanzspritze baut auf früheren CHIPS-Act-Zuschüssen auf. Intel erhielt bereits 5,7 Milliarden Dollar an Zuschüssen früher als geplant durch eine angepasste Vereinbarung mit dem Handelsministerium. Diese finanzielle Umstrukturierung entfernt frühere Meilensteine, behält aber Einschränkungen bei Dividenden, Aktienrückkäufen und bestimmten internationalen Expansionen bei.
Exodus der Technologie-Elite
Während das Geld aus Washington fließt, verlassen entscheidende Köpfe das Unternehmen. Drei Senior-Manager der Fertigungssparte gaben Anfang August ihren Rücktritt bekannt – ein deutliches Zeichen für die anhaltenden Turbulenzen in Intels kritischen Foundry-Operationen. Die Vizepräsidenten Kaizad Mistry und Ryan Russell aus der Technologieentwicklung sowie Gary Patton von der Design-Technology-Platform-Organisation verlassen das Unternehmen, während CEO Lip-Bu Tan weitreichende organisatorische Veränderungen umsetzt.
Die Manager-Departments kommen, während Intel signifikante Verkleinerungen seines Fertigungskapazitätsteams und Ingenieurspersonals plant, wie Quellen berichten. Diese Veränderungen sind Teil von CEO Tans breiterer Restrukturierungsinitiative, die Intels Belegschaft bis Jahresende auf 75.000 Mitarbeiter reduzieren soll – ein Rückgang um 22 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand.
Wettlauf gegen die Zeit
Die Fertigungsoperationen, die nun vom ehemaligen Micron-Technology-Manager Naga Chandrasekaran geleitet werden, stehen unter wachsendem Druck, Intels ehrgeizige Foundry-Strategie umzusetzen. Die Entwicklung des nächsten 14A-Fertigungsprozesses hängt vollständig von der Sicherung bestätigter Kundenverpflichtungen ab, während der 18A-Prozess möglicherweise nur für den internen Gebrauch limitiert bleibt, wenn die externe Kundennachfrage ausbleibt.
Die Quartalszahlen von Q2 2025, die im Juli veröffentlicht wurden, zeigen weiterhin Herausforderungen mit einer Umsatzprognose von 12,6-13,6 Milliarden Dollar für Q3 2025 und einem prognostizierten EPS von (0,24). Tans Anerkennung, dass die Erzielung angemessener Renditen substantielle externe Kundenverpflichtungen für fortschrittliche Fertigungsprozesse erfordert, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation.
Zweischneidiges Schwert
Intels aktuelle Marktkapitalisierung von etwa 92 Milliarden Dollar spiegelt die geschwächte Position des Unternehmens im Halbleiter-Landschaft wider, insbesondere da die KI-Nachfrage Wettbewerbern wie NVIDIA und AMD zugutegekommen ist. Die Aktie handelt mit einem KGV von 31,37 für die nächsten zwölf Monate – höher als sowohl NVIDIA (22,70) als auch AMD (19,24), trotz Intels operativen Herausforderungen.
Die Partnerschaft mit der Trump-Administration stellt sowohl Chance als auch Beschränkung dar, während Intel seinen Wandel vom traditionellen CPU-Hersteller zum umfassenden Foundry-Dienstleister navigiert. Der Erfolg dieser Strategie hängt davon ab, große externe Kunden für fortschrittliche Fertigungsprozesse zu gewinnen und gleichzeitig die technologische Führungsposition in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu halten.
Die kommenden Quartale werden kritisch sein, um Fortschritte bei den Foundry-Ambitionen zu demonstrieren, die laufenden Personalreduzierungen zu managen und sowohl kommerzielle Kunden als auch staatliche Stakeholder zufriedenzustellen. Wird der Staats-Einstieg Intel den nötigen Atem verschaffen – oder am Ende die strategische Handlungsfreiheit des Konzerns ersticken?
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