Intel hat seine Anleger am Donnerstag völlig überrascht. Nach monatelanger Durststrecke und düsteren Prognosen legte der Chiphersteller Quartalszahlen vor, die selbst optimistische Erwartungen sprengten. Die Folge: ein Kursfeuerwerk, das die Aktie auf ein 18-Monats-Hoch katapultierte. Ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag für den strauchelnden Tech-Giganten?
Zahlen, die niemand erwartet hatte
Mit 13,7 Milliarden Dollar Umsatz im dritten Quartal übertraf Intel die Analystenschätzungen von 13,1 Milliarden deutlich. Noch beeindruckender: Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 0,23 Dollar – Experten hatten gerade mal 0,01 Dollar erwartet. Ein Jahr zuvor stand hier noch ein Verlust von 0,46 Dollar je Aktie in den Büchern.
Besonders das PC-Geschäft überraschte positiv. Die Client Computing Group steigerte den Umsatz um 5 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Intel führt das auf den Windows-11-Refresh-Zyklus und die Nachfrage nach neueren Produkten zurück – ein Zeichen dafür, dass sich der PC-Markt erholt.
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CEO Lip-Bu Tan zeigt Wirkung
Die starken Zahlen sind auch ein Erfolg für CEO Lip-Bu Tan, der mit aggressiven Kostensenkungen und einer Finanzstrategie einen anderen Kurs als sein Vorgänger fährt. Mit 30,9 Milliarden Dollar Cash und kurzfristigen Investments steht Intel deutlich stabiler da – unterstützt durch 5,7 Milliarden Dollar US-Regierungsgelder im dritten Quartal.
Doch Herausforderungen bleiben: Lieferengpässe bei älteren Chip-Fertigungsprozessen bremsten das Wachstum. Parallel arbeitet Intel an einer Neuausrichtung seiner globalen Produktion – ein Treffen mit vietnamesischen Offiziellen am Sonntag deutet auf eine Verlagerung von Montage- und Testaktivitäten nach Vietnam hin.
Die Börse reagiert euphorisch
Die Anleger quittierten die Überraschung mit einem Kurssprung von bis zu 7,8 Prozent am Freitag. Mehrere Analysten hoben bereits ihre Kursziele an. Für das vierte Quartal peilt Intel 12,8 bis 13,8 Milliarden Dollar Umsatz an – ein vorsichtig optimistischer Ausblick, der die Turnaround-Story untermauern könnte.
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