Die James Hardie-Aktie erlebt eine brutale Abwärtsspirale. Nach enttäuschenden Quartalszahlen, massiven Analysten-Herabstufungen und eingeleiteten Betrugsermittlungen verliert der Baustoffhersteller binnen Tagen über ein Drittel seines Wertes. Ein klassischer Fall von „Alles kommt zusammen“ – und die Börse bestraft erbarmungslos.
Quartalszahlen als Auslöser
Am 19. August enttäuschte James Hardie auf der ganzen Linie. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) lag bei 0,29 US-Dollar und damit klar unter den Erwartungen von 0,33 US-Dollar. Noch gravierender: Der Nettoumsatz brach um 9 Prozent ein und verfehlte mit 899,9 Millionen US-Dollar die Prognose von 952,7 Millionen US-Dollar deutlich.
Doch damit nicht genug. Das Management zog auch die Jahresprognose massiv nach unten. Statt der erhofften 1,05 bis 1,15 Milliarden US-Dollar beim bereinigten EBITDA erwartet der Konzern nun deutlich weniger. Als Gründe nannte man eine „Normalisierung der Lagerbestände“ und schwächere Aktivitäten im Neubau von Einfamilienhäusern.
Lawinenartige Verkäufe
Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten. Noch in den After-Hours zum 19. August brach die Aktie um 21 Prozent ein. Am nächsten Tag setzte sich der Abwärtstrend ungebremst fort – minus 27 Prozent an einem einzigen Tag. Bis zum 28. August summierte sich der Verlust auf bis zu 34 Prozent.
Doch was trieb die Verkäufe zusätzlich an? Die Analystengemeinde schlug fast geschlossen Alarm:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei James Hardie Industries?
- CLSA stufte von „Hold“ auf „Underperform“ herab
- UBS zog die Notbremse und wechselte von „Buy“ zu „Neutral“
- Ord Minnett empfiehlt nun „Sell“ mit einem Kursziel von 29 A$
- Selbst verbliebene „Buy“-Empfehlungen wie von Truist Securities sehen deutlich niedrigere Kursziele
Juristische Offensive gegen den Konzern
Doch die fundamentalen Probleme sind nur eine Seite der Medaille. Seit dem 28. August ermittelt die Anwaltskanzlei Hagens Berman wegen möglichen Wertpapierbetrugs. Konkret geht es um die Frage: Hat James Hardie Anleger über die Nachhaltigkeit seines Geschäftsmodells getäuscht? Weitere Kanzleien sind dem Vorwurf inzwischen nachgegangen.
Kann sich der Konzern aus dieser Zangenbewegung aus operativen und juristischen Problemen befreien? Die jüngste Übernahme von The AZEK Company sollte eigentlich für Diversifizierung sorgen. Stattdessen belasten Integrationskosten nun die Cashflows. Die freie Cashflow-Prognose für 2026 wurde von 500 Millionen US-Dollar auf nur noch 200 Millionen US-Dollar gekappt.
Die Baubranche in Nordamerika bleibt ein Sorgenkind – und James Hardie steckt mitten im perfekten Sturm. Solange sich am Wohnungsmarkt keine Erholung abzeichnet und die juristischen Fragen im Raum stehen, dürfte jeder Aufwärtsversuch ein Verkaufssignal bleiben.
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