Der Lebensmittelriese Kraft Heinz überrascht mit einer radikalen Kehrtwende: Nach zehn Jahren wird die Fusion rückgängig gemacht und das Unternehmen in zwei eigenständige Gesellschaften aufgespalten. Doch ausgerechnet Großinvestor Warren Buffett – normalerweise diplomatisch bis zum Gehtnichtmehr – platzt öffentlich der Kragen. Was steckt hinter diesem seltenen Ausbruch des „Orakels von Omaha“?
Aufspaltung als letzte Rettung?
Am 2. September verkündete Kraft Heinz die komplette Trennung in zwei börsennotierte Unternehmen. Die „Global Taste Elevation Co.“ soll sich auf Saucen, Aufstriche und haltbare Mahlzeiten konzentrieren (15,4 Milliarden Dollar Umsatz), während die „North American Grocery Co.“ mit Grundnahrungsmitteln auf 10,4 Milliarden Dollar kommt.
Der Grund für die Aufspaltung: Die aktuelle Struktur sei zu komplex geworden, um Kapital effektiv zu verteilen. CEO Miguel Patricio wird die Trennung als Executive Chair überwachen, während Carlos Abrams-Rivera die nordamerikanische Einheit leiten soll.
Bis zur geplanten Vollendung im zweiten Halbjahr 2026 entstehen jedoch saftige 300 Millionen Dollar Zusatzkosten – ein Detail, das Buffett besonders auf die Palme bringt.
Buffetts seltener Wutausbruch
„Es war sicherlich keine brillante Idee, sie zusammenzubringen, aber ich glaube nicht, dass eine Aufspaltung das Problem löst“, wetterte Berkshire-Chef Buffett gegenüber CNBC. Noch ungewöhnlicher: Sein designierter Nachfolger Greg Abel soll das Management direkt vor der finalen Entscheidung kontaktiert und den Unmut der 27,5-Prozent-Beteiligung (Wert: 8,9 Milliarden Dollar) deutlich gemacht haben.
Besonders ärgert Buffett, dass Aktionäre nicht über die Aufspaltung abstimmen dürfen – ein Affront für den größten Einzelinvestor.
Analysten zweifeln am Erfolg
Die Wall Street reagiert gemischt. Während Morgan Stanley nach der Ankündigung upgradet, senken Wells Fargo, UBS und Bank of America ihre Kursziele. BNP-Analyst Max Gumport bleibt skeptisch: Die Trennung allein werde die grundlegenden Leistungsprobleme nicht lösen.
Diese Zweifel sind berechtigt: Seit der ursprünglichen Fusion 2015 hat die Aktie rund 60 Prozent an Wert verloren. Organische Umsätze schrumpfen seit sieben Quartalen in Folge, während Verbraucher zunehmend auf weniger verarbeitete Lebensmittel setzen.
Gescheiterte Mega-Fusion
Die geplante Aufspaltung macht die 45-Milliarden-Dollar-Fusion von 2015 faktisch rückgängig – ein seltenes Eingeständnis des Scheiterns. Damals sollten Kosteneinsparungen und gebündelte Markenpower das Wachstum ankurbeln. Stattdessen kämpft der Konzern gegen den Trend zu Bio-Produkten und Konkurrenten wie Rao’s Homemade.
Ob die Aufspaltung tatsächlich die erhoffte Wende bringt oder nur teures Herumdoktern an den Symptomen ist, bleibt die Milliardengrfrage für die frustrierten Aktionäre.
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