Der Lebensmittelriese Kraft Heinz sorgt mit einer drastischen Kehrtwende für Aufruhr an der Börse. Am 2. September verkündete das Unternehmen überraschend die Aufspaltung in zwei eigenständige Firmen – und macht damit die legendäre 46-Milliarden-Dollar-Fusion von Warren Buffett und 3G Capital aus dem Jahr 2015 rückgängig. Doch damit nicht genug: Sogar der „Starinvestor“ Buffett geht öffentlich auf Konfrontationskurs.
Buffetts seltene Kritik erschüttert die Märkte
In einer für ihn höchst ungewöhnlichen öffentlichen Stellungnahme äußerte Warren Buffett gegenüber CNBC seine Enttäuschung über die Entscheidung. Der Berkshire Hathaway-Chef, normalerweise für seine zurückhaltende Art als Investor bekannt, macht keinen Hehl daraus: Die Aufspaltung werde die grundlegenden Probleme des Konzerns nicht lösen.
Besonders brisant: Berkshire Hathaway hält als größter Aktionär einen Anteil von 27,5% an Kraft Heinz und hat seit der ursprünglichen Fusion 2015 keine einzige Aktie verkauft. Sogar Greg Abel, Buffetts designierter Nachfolger, soll seine Bedenken gegenüber dem Management geäußert haben. Buffett gab sogar zu, dass die damalige Fusion „nicht gerade eine brillante Idee“ gewesen sei.
Zwei neue Unternehmen entstehen
Die Aufspaltung sieht die Entstehung zweier separater Firmen vor:
Global Taste Elevation Company (15,4 Milliarden Dollar Umsatz 2024):
– Premium-Marken wie Heinz, Philadelphia und Kraft Mac & Cheese
– Fokus auf Saucen, Aufstriche und haltbare Mahlzeiten
– 4 Milliarden Dollar Kerngewinn 2024
– Internationale Präsenz mit 20% der Verkäufe in Schwellenmärkten
North American Grocery Company (10,4 Milliarden Dollar Umsatz 2024):
– Oscar Mayer, Kraft Singles und Lunchables
– Konzentration auf alltägliche Lebensmittel in Nordamerika
– 2,3 Milliarden Dollar Kerngewinn 2024
– Wird von CEO Carlos Abrams-Rivera geführt
Schwere operative Herausforderungen
Die drastische Maßnahme ist eine Reaktion auf anhaltende Geschäftsprobleme. Kraft Heinz kämpft mit sinkender Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln, Rückgängen bei Aufschnitt, Kaffee und Tiefkühlsnacks sowie dem Trend gesundheitsbewusster Verbraucher hin zu frischen Alternativen.
Der Abschied kostet: Das Unternehmen rechnet mit 300 Millionen Dollar an „Dis-Synergien“ durch die Trennung. Bis zum Abschluss der Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2026 wird noch ein CEO für die internationale Sparte gesucht.
Fatale Bilanz seit der Fusion
Die Kraft Heinz-Aktie hat seit der Mega-Fusion eine desaströse Performance hingelegt – ein Kurssturz von rund 70% spricht eine deutliche Sprache. Mit einer aktuellen Marktbewertung von etwa 33 Milliarden Dollar ist das Unternehmen weit von den einstigen Höhenflügen entfernt.
Die Aufspaltung ist ein Eingeständnis des gescheiterten Merger-Experiments. Während CEO Abrams-Rivera von „entfesselter Markenkraft“ spricht, stellt sich die Frage: Kann die Trennung wirklich die strukturellen Probleme einer ganzen Branche lösen – oder schafft sie nur zusätzliche Komplexität in bereits schwierigen Zeiten?
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