Kraft Heinz Aktie: Der große Rückzieher

Der Lebensmittelriese Kraft Heinz kehrt die Fusion von 2015 zurück und teilt sich in zwei eigenständige Unternehmen auf, um flexibler zu agieren und die Kapitalallokation zu verbessern.

Kurz zusammengefasst:
  • Aufspaltung in zwei unabhängige Konzerne bis 2026
  • Trennung von Wachstums- und Grundnahrungsmittelmarken
  • Aktie verlor 60 Prozent seit Fusion 2015
  • Dividenden sollen für beide Unternehmen erhalten bleiben

Kraft Heinz macht das rückgängig, was vor zehn Jahren als Mega-Deal gefeiert wurde. Der Lebensmittelriese will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufteilen – und damit faktisch die umstrittene Fusion von 2015 wieder rückabwickeln. Was als Erfolgsgeschichte beginnen sollte, endet nun in der kompletten Trennung. Doch warum dieser drastische Schritt?

Milliardengeschäft wird zerlegt

Die Aufspaltung folgt einem klaren Schema: Kraft Heinz will seine schneller wachsenden, global ausgerichteten Marken von den nordamerikanischen Grundnahrungsmitteln trennen.

Global Taste Elevation Co. erhält die Wachstumsperlen:
– Heinz Ketchup
– Philadelphia Frischkäse
– Kraft Mac & Cheese
– Umsatz 2024: 15,4 Milliarden Dollar

North American Grocery Co. bekommt die Hausmarken:
– Oscar Mayer
– Maxwell House
– Lunchables
– Umsatz 2024: 10,4 Milliarden Dollar

Die steuerfreie Abspaltung soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.

Buffetts gescheitertes Experiment

Der Grund für die Trennung liegt in der ernüchternden Bilanz des ursprünglichen Deals. Warren Buffetts Berkshire Hathaway und die Beteiligungsgesellschaft 3G Capital hatten 2015 auf aggressive Kostensenkungen und Skaleneffekte gesetzt. Das Ergebnis: Die Aktie verlor rund 60 Prozent ihres Wertes, während Verbraucher zunehmend zu gesünderen Alternativen und Eigenmarken griffen.

Executive Chairman Miguel Patricio begründet den Schritt mit der Komplexität des aktuellen Konstrukts. 55 verschiedene Produktkategorien unter einem Dach zu verwalten, erschwere die effiziente Kapitalallokation erheblich.

Konzerne im Aufbruch-Modus

Kraft Heinz reiht sich damit in einen Branchentrend ein. Auch Kellogg und Keurig Dr Pepper haben ihre Geschäfte kürzlich aufgeteilt, um flexibler und fokussierter agieren zu können.

Die Anleger müssen zunächst bis zu 300 Millionen Dollar an „Dis-Synergien“ verkraften – Kosten, die durch die Trennung entstehen. Immerhin will das Management das aktuelle Dividendenniveau für beide neuen Unternehmen beibehalten.

Die nächsten Details gibt es voraussichtlich Ende Oktober mit den Quartalszahlen. Dann wird sich zeigen, ob die radikale Kur dem angeschlagenen Konzern neues Leben einhaucht.

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