Kraft Heinz: Das große Auseinanderbrechen

Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz teilt sich in zwei eigenständige Unternehmen auf, nachdem die Fusion von 2015 ihre Wachstumsziele verfehlte und die Aktie deutlich an Wert verlor.

Kurz zusammengefasst:
  • Aufteilung in Global Taste Elevation und North American Grocery
  • Warren Buffett äußert Skepsis gegenüber der Trennung
  • Aktie verlor fast 30 Prozent innerhalb eines Jahres
  • Kosten von bis zu 300 Millionen Dollar für die Aufspaltung

Nach einem Jahrzehnt des Stillstands reißt der Lebensmittelgigant seine eigene Struktur ein. Die spektakuläre Aufspaltung in zwei unabhängige Unternehmen markiert das offizielle Scheitern der Mega-Fusion von 2015 – und könnte den größten Neustart in der Geschichte der Konsumgüterbranche einläuten. Doch kann diese radikale Operation den abwärtsgerichteten Trend wirklich umkehren?

Das Ende einer gescheiterten Mega-Fusion

Der Entscheidung ging ein monatelanger Strategie-Review voraus, der eine schonungslose Wahrheit offenbarte: Die von 3G Capital und Warren Buffetts Berkshire Hathaway initiierte Fusion hat ihre Wachstumsversprechen nie eingelöst. Statt Synergien zu heben, kämpfte der zusammengewürfelte Konzern jahrelang mit veränderten Konsumgewohnheiten und der Abkehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln. Die Aktie büßte in den vergangenen zwölf Monaten fast 30 Prozent ihres Wertes ein und handelte zuletzt nahe ihrem 52-Wochen-Tief.

Zwei Unternehmen, zwei Strategien

Im Kern der Aufspaltung steht die Erkenntnis, dass Wachstumsmarken und stagnierende Cash-Cows nicht unter einem Dach operieren können.

Global Taste Elevation Co. wird zum Hoffnungsträger mit Premium-Marken wie Heinz Ketchup, Philadelphia und Kraft Mac & Cheese. Mit einem erwarteten Umsatz von 15,4 Milliarden Dollar und Fokus auf globale Expansion soll dieses Unternehmen die dringend benötigte Wachstumsdynamik liefern.

North American Grocery Co. übernimmt dagegen die traditionellen US-Marken wie Oscar Mayer und Maxwell House. Mit 10,4 Milliarden Dollar Umsatz konzentriert sich diese Einheit auf operative Effizienz und stabile Cashflows – ein reifes Geschäft mit begrenzten Wachstumsperspektiven.

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Buffetts Zweifel und die Herausforderungen

Besonders bemerkenswert: Größter Aktionär Warren Buffett zeigte sich enttäuscht von den Plänen. Der Oracle of Omaha glaubt nicht, dass die Trennung die fundamentalen Probleme lösen wird. Seine Skepsis ist berechtigt, denn die Aufspaltung bringt erhebliche Kosten von bis zu 300 Millionen Dollar mit sich – sogenannte Dis-Synergien, die das Unternehmen nur teilweise kompensieren kann.

Die Branche beobachtet das Experiment mit Spannung. Während Kellogg’s erfolgreiche Aufspaltung von 2023 als Vorbild dient, bleibt die zentrale Frage: Können zwei spezialisierte Unternehmen tatsächlich agiler und innovativer agieren als der träge Gigant von einst?

Alles hängt nun vom weiteren Verlauf der Transformation ab. Die nächsten Quartalszahlen Ende Oktober werden einen ersten Hinweis geben, ob der radikale Schnitt bereits erste Früchte trägt – oder ob Buffett mit seiner düsteren Prognose recht behalten wird.

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