Der österreichische Faserhersteller Lenzing hat einen radikalen Schnitt vollzogen: Mit dem Verkauf der Kunststofftochter Lenzing Plastics an die kanadische AvenEx-Gruppe befreit sich der Konzern endgültig von seinem historischen Ballast. Doch ist dieser Schritt wirklich die lang ersehnte Wende für den angeschlagenen Aktienkurs?
Kunststoff-Abteilung geht an kanadischen Spezialisten
Der Deal markiert das Ende einer Ära: Nach Jahren der Diversifikation kehrt Lenzing zurück zu seinen Wurzeln als reiner Spezialfaser-Hersteller. Die Übernahme durch AvenEx sichert zwar die Arbeitsplätze am Standort Oberösterreich, doch die strategische Botschaft ist klar:
- Fokus auf Kerngeschäft: Cellulosefasern für Textilien und Vliesstoffe werden zum alleinigen Mittelpunkt
- Ressourcen-Bündelung: Management und Kapital fließen nun voll in den Wachstumsmarkt nachhaltiger Fasern
- Image-Politur: Der Abschied vom Kunststoffgeschäft unterstreicht die ökologische Positionierung
Chance oder Verzweiflungstat?
Die Transaktion kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Die Lenzing-Aktie liegt trotz jüngster Erholung noch 23% unter dem 52-Wochen-Hoch. Der radikale Strategiewechsel könnte den erhofften Neustart bringen – oder als Eingeständnis gescheiterter Diversifikation gewertet werden.
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Besonders spannend: Der Standort Lenzing soll zum globalen Faser-Forschungszentrum ausgebaut werden. Ein kühner Plan, der zeigt, wie sehr der Konzern auf technologische Führerschaft setzt. Doch kann Innovation allein die Aktie aus dem Abwärtstrend reißen?
Mit einem RSI von knapp 59 bewegt sich die Aktie aktuell weder im überkauften noch im -verkauften Bereich. Die hohe Volatilität von 47% deutet jedoch auf weiterhin nervöse Anleger hin. Der Verkauf könnte hier die erhoffte Beruhigung bringen – wenn der Markt die neue Fokussierung belohnt.
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