Während Lenzing mit beeindruckenden Halbjahreszahlen glänzt, droht die internationale Handelspolitik den mühsamen Aufwärtstrend des Faserherstellers abzuwürgen. CEO Rohit Aggarwal warnt deutlich vor den „spürbaren Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik“ – doch wie schwer wiegt diese Belastung wirklich?
Beeindruckende Zahlen treffen auf harte Realität
Die Halbjahresbilanz 2025 liest sich eigentlich wie ein Erfolgsbericht:
– EBITDA explodiert um 63,3% auf 268,6 Millionen Euro
– Die EBITDA-Marge verdoppelt sich nahezu auf 20%
– Aus einem Verlust von 65,4 Millionen wird ein Gewinn von 15,2 Millionen Euro
Das umfassende Performance-Programm zeigt eindeutig Wirkung. Bereits 180 Millionen Euro Kosteneinsparungen peilt Lenzing für dieses Jahr an – nach bereits 130 Millionen im Vorjahr. Doch genau jetzt, da die operative Wende greift, schlägt die Geopolitik zu.
Zollkonflikt als Game Changer
Die aggressive Zollpolitik, insbesondere zwischen China und den USA, bringt die gesamte Textilwertschöpfungskette ins Wanken. CEO Aggarwal macht keine Zugeständnisse: Die wachsenden Unsicherheiten im internationalen Handel beeinträchtigen Sichtbarkeit und Ergebnis spürbar.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Die verkauften Mengen zeigen einen positiven Trend, doch die Preise bleiben auf niedrigem Niveau konstant. Die entscheidende Frage: Kann Lenzing seine operative Stärke gegen die geopolitischen Headwinds durchsetzen?
Finanzpolster gegen unsichere Zeiten
Immerhin hat der Konzern vorgesorgt. Mit einem neuen Konsortialkredit über 545 Millionen Euro und einer erfolgreich platzierten 500-Millionen-Hybridanleihe ist die Finanzierung bis 2027 gesichert. Dies gibt dem Unternehmen Luft, um sich weiter auf sein Performance-Programm zu konzentrieren.
Dennoch bleibt der Ausblick verhalten. Zwar bestätigt Lenzing die Prognose eines höheren EBITDA für 2025, doch die Ergebnissichtbarkeit bleibt eingeschränkt. Die Erholung der globalen Textilmärkte verläuft weiterhin langsam und ungleichmäßig.
Kurs unter Druck
Die aktuelle Marktunsicherheit spiegelt sich auch im Kurs wider. Bei rund 26 Euro notiert die Aktie deutlich entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 35,25 Euro. Die hohe Volatilität von fast 47% unterstreicht die Nervosität der Anleger angesichts der politischen Risiken.
Lenzing steht damit an einem Scheideweg: Die operative Performance stimmt, die Finanzierung ist gesichert, doch die externen Faktoren könnten den mühsamen Erholungskurs weiter ausbremsen. Ob die Fundamentaldaten am Ende stärker sind als die geopolitischen Widerstände, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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