Leonardo Aktie: Doppelter Schub für den Rüstungsriesen

Italiens Rüstungskonzern profitiert von EU-Milliarden, während interne Konflikte und Produktionsverlagerungen für Unruhe sorgen. Die Aktie zeigt starke Performance.

Kurz zusammengefasst:
  • 15 Milliarden Euro aus EU-Sicherheitsfonds für duale Systeme
  • Gewerkschaften kritisieren Managemententscheidungen scharf
  • Aktienkurs nähert sich kritischer Widerstandszone
  • Produktionsverlagerungen und Projektausfälle belasten Standorte

Italiens Regierung setzt voll auf heimische Rüstungsprojekte – doch während neue Milliardeninvestitionen den Kurs beflügeln, brodelt es in den Werkshallen. Kann Leonardo die widersprüchlichen Kräfte bändigen?

Machtpoker um EU-Milliarden

Hinter verschlossenen Türen im Palazzo Chigi wird gerade die Zukunft des italienischen Rüstungssektors verhandelt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni beriet mit Leonardo-Chef Roberto Cingolani und anderen Konzernlenkern über die Verteilung von 15 Milliarden Euro aus dem EU-Sicherheitsfonds SAFE. Der Fokus: dual nutzbare Systeme wie Schiffe und Hubschrauber, die sowohl zivil als auch militärisch eingesetzt werden können.

Die Botschaft an die Märkte kam an – die Aktie legte heute kräftig zu und notiert bei 49,30 Euro. Besonders bemerkenswert: Leonardo outperformed den FTSE MIB deutlich. Doch der eigentliche Test steht noch aus. "Die entscheidende Frage ist, wie schnell diese politischen Absichtserklärungen in konkrete Aufträge umgemünzt werden", kommentiert eine Mailänder Traderin.

Gewitterwolken über Grottaglie

Während in Rom die Champagnerkorken knallen, herrscht in Leonardos Schlüsselwerken dicke Luft. Die Gewerkschaften FIM, FIOM und UILM werfen dem Konzern vor, Vereinbarungen zur Werksdiversifizierung systematisch zu ignorieren.

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"Das Management trifft Entscheidungen, die weder nachvollziehbar noch vertretbar sind", wettert ein Gewerkschaftssprecher. Die Belegschaft fürchtet um Arbeitsplätze – genau zu dem Zeitpunkt, an dem Rom "Produktion in Italien" zur Chefsache erklärt.

Kursziel im Visier

Technisch betrachtet könnte der Aufwärtstrend bald einen kritischen Test erfahren. Bei 50,87 Euro lauert die nächste Widerstandszone – ein Durchbruch hier könnte die Tür zu weiterem Potenzial öffnen. Die deutlich erhöhten Handelsvolumina deuten auf nachhaltiges Interesse der Investoren hin.

Doch die eigentliche Bewährungsprobe kommt in den kommenden Monaten: Kann Leonardo die politischen Versprechungen in harte Aufträge umwandeln – und gleichzeitig die brodelnde Unruhe in den Werken eindämmen? Die Aktie steht vor ihrer Feuerprobe.

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