Der italienische Rüstungsgigant Leonardo liefert im dritten Quartal eine beeindruckende Performance ab – und das mitten in einem Führungswechsel. Während die Zahlen in allen Kernbereichen explodieren, vollzieht das Unternehmen nahtlos den Wechsel an der Finanzspitze. Doch kann dieser Erfolgslauf angesichts geopolitischer Spannungen und interner Veränderungen anhalten?
Raketenstart im Rüstungsgeschäft
Leonardos drittquartalszahlen lesen sich wie der Wunschtraum jedes Investors: Neue Aufträge im Wert von 18,2 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 23,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz kletterte auf 13,4 Milliarden Euro (+11,3%), während das EBITA um 18,9 Prozent auf 945 Millionen Euro zulegte. Besonders beeindruckend: Diese Zahlen wurden ohne den Beitrag des verkauften U-Boot-Geschäfts erzielt.
Der Auftragsbestand des Konzerns erreicht mit 47,3 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Das Buch-zu-Bill-Verhältnis von 1,4x signalisiert, dass die Nachfrage nach Leonardos Verteidigungs- und Luftfahrtlösungen ungebrochen hoch bleibt. „Ich bin zuversichtlich mit den Zahlen… und ich bin sicher, dass wir die Ziele übertreffen werden“, kommentierte CEO Roberto Cingolani die Ergebnisse.
Strategische Weichenstellungen
Parallel zur überragenden Geschäftsentwicklung vollzieht Leonardo einen reibungslosen Führungswechsel. Giuseppe Aurilio, bisheriger COO von Telespazio, übernimmt als neuer CFO die Finanzsteuerung. Seine Vorgängerin Alessandra Genco scheidet im gegenseitigen Einvernehmen aus, bleibt aber bis Ende November für einen sanften Übergang verfügbar.
Gleichzeitig optimiert der Konzern sein Portfolio: Die Beteiligung am Triebwerkshersteller Avio wurde von 28,75% auf 19,30% reduziert. Bei dieser „synthetischen“ Transaktion verkaufte Leonardo 2,6 Millionen Aktien zu etwa 37,75 Euro je Stück, während gleichzeitig Bezugsrechte für 3,87 Millionen Aktien zu 20,37 Euro ausgeübt wurden. CEO Cingolani begründete den Schritt damit, dass es „Unsinn wäre, zwei konkurrierende Raketenaktivitäten zu fördern“ – ein klarer Fokus auf das Kerngeschäft.
Rückenwind durch Rüstungsboom
Leonardo profitiert massiv von der angespannten geopolitischen Lage und steigenden Verteidigungsausgaben in Europa. Ein Großauftrag der kuwaitischen Luftwaffe für das Eurofighter-Programm und der erste Vertrag des Joint Ventures mit Rheinmetall über 21 A2CS-Kampfpanzer für die italienische Armee unterstreichen die starke Marktposition.
Das Potenzial ist gewaltig: Rheinmetall-CEO Armin Papperger rechnet allein in den nächsten zwölf Monaten mit Aufträgen im Wert von etwa fünf Milliarden Euro aus Italien. Hintergrund ist das Programm zur Erneuerung der schweren Fahrzeugflotte mit bis zu 1.050 gepanzerten Kampffahrzeugen.
Die Ruhe vor dem Sturm?
Trotz der beeindruckenden Zahlen und strategischen Weichenstellungen steht die Aktie aktuell knapp elf Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Die jüngste leichte Korrektur könnte jedoch nur eine Atempause in einem ansonsten stürmischen Aufwärtstrend sein – schließlich verzeichnet das Papier seit Jahresanfang eine Performance von über 90 Prozent.
Mit einer verbesserten operativen Cashflow-Situation und einem um 25,9 Prozent gesunkenen Nettoverschuldung profitiert Leonardo nicht nur operativ, sondern auch finanziell von seiner Strategie. Die jüngste Kooperationsvereinbarung mit Airbus und Thales zur Gründung eines neuen europäischen Raumfahrtunternehmens unterstreicht zudem die ambitionierten Züge des Konzerns.
Kann Leonardo seinen Höhenflug fortsetzen und die Erwartungen der Anleger weiter übertreffen? Die Weichen dafür sind gestellt – nun muss das Unternehmen liefern.
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