Die europäischen Raumfahrt-Riesen stehen vor einem historischen Schritt: Leonardo, Airbus und Thales verhandeln über ein gemeinsames Satelliten-Imperium im Wert von zehn Milliarden Euro. Nach monatelangem Stillstand nehmen die Gespräche wieder Fahrt auf – und könnten noch vor Jahresende zu einem Vertragsabschluss führen. Kann Europa so endlich gegen Chinas Übermacht und Elon Musks Starlink bestehen?
Projekt „Bromo“ erwacht aus dem Sommerschlaf
Das intern als „Projekt Bromo“ bezeichnete Vorhaben war über den Sommer ins Stocken geraten. Streitigkeiten über Bewertungen und Führungsstrukturen ließen Beobachter schon das Scheitern des Mega-Deals befürchten. Doch nun berichten Reuters-Quellen von einem neuen Schwung in den Verhandlungen.
Die Eckdaten sind beeindruckend: Die drei Unternehmen wollen ihre Satelliten-Sparten zu einem Gemeinschaftsunternehmen verschmelzen, das auf kombinierte Jahreserlöse von 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro kommt. Bei einer Bewertung von rund zehn Milliarden Euro entspricht das branchenüblichen Multiplikatoren zwischen 1,5 und 3,0.
Die wichtigsten Fakten zum Deal:
– Gesamtbewertung: Rund 10 Milliarden Euro
– Erlösbasis: 6,0-6,5 Milliarden Euro jährlich
– Eigentumsstruktur: Etwa gleichmäßige Aufteilung zwischen den drei Partnern
– Zeitplan: Absichtserklärung möglicherweise noch im September
Europäische Antwort auf globale Konkurrenz
Hinter dem Zusammenschluss steckt pure Notwendigkeit: Europa droht im Satelliten-Geschäft den Anschluss zu verlieren. Während China seine Fertigungskapazitäten massiv ausbaut und US-Konzerne wie Elon Musks Starlink ganze Konstellationen in den Orbit schießen, kämpfen die europäischen Hersteller um Marktanteile.
Das Joint Venture soll diesem Trend entgegenwirken und einen europäischen Champion schaffen, der mit den Giganten aus Fernost und Übersee mithalten kann. Besonders brisant: Der Bedarf an Satellitentechnologie explodiert gerade in den Bereichen Verteidigung, Telekommunikation und kommerzielle Anwendungen.
Leonardo profitiert von starkem Geschäftsverlauf
Für Leonardo kommt der Deal zur richtigen Zeit. Das italienische Unternehmen glänzte bereits im ersten Halbjahr 2025 mit Umsätzen von 8,9 Milliarden Euro – ein Plus von 12,9 Prozent. Die Auftragseingänge stiegen um 9,7 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro, was das Management zu einer Anhebung der Jahresprognose veranlasste.
Statt der ursprünglich erwarteten 21 Milliarden Euro Auftragsvolumen rechnet Leonardo nun mit 22,25 bis 22,75 Milliarden Euro. Die Raumfahrt-Sparte, die in den Joint Venture eingebracht werden soll, wächst bereits um zehn Prozent jährlich.
Politische Hürden noch zu nehmen
Trotz des technischen Fortschritts bleiben politische Herausforderungen. Die Regierungen Italiens, Frankreichs und Deutschlands müssen dem Deal noch zustimmen – schließlich geht es um sensible Verteidigungstechnologien. Insider berichten zwar von ermutigenden Signalen aus den Hauptstädten, doch die finale Struktur mit Schutzklauseln für nationale Sicherheitsinteressen steht noch aus.
Das Zeitfenster ist eng: Bis Ende September soll eine Absichtserklärung stehen, im vierten Quartal die detaillierten Vereinbarungen. 2026 könnte das Gemeinschaftsunternehmen dann operativ starten – falls nicht doch noch alles platzt.
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