Leonardo Aktie: Neue Aufträge

Italien vergibt Schlüsselvertrag für Raketenabwehrradare an Leonardo, während Österreich Trainingsflugzeuge ordert. Die Aktie zeigt nach starkem Jahresverlauf kurzfristige Schwäche.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategischer Vertrag für vier neue Radarsysteme
  • Zusätzlicher Auftrag über 12 Trainingsflugzeuge für Österreich
  • Aktie notiert deutlich unter Jahreshoch
  • Analystenmeinungen überwiegend positiv

Italien rüstet seine Luft- und Raketenabwehr technologisch auf – und Leonardo steht im Zentrum dieser Entwicklung. Gleich zwei wichtige Verträge sorgen für vollen Auftragsbüchern, während die Aktie nach einem starken Jahr kurzfristig technisch gestresst wirkt. Wie passt das zusammen?

Meilenstein im Raketenabwehr-Programm

Kern der Nachricht ist ein strategischer Vertrag mit dem italienischen Verteidigungsministerium. Leonardo liefert vier neuartige Radarsysteme für die Langstrecken‑Ballistikabwehr, entwickelt im Rahmen des Programms „Michelangelo Dome“ für ein integriertes Luft- und Raketenabwehrsystem.

Leonardo

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Der Vertrag wurde mit der Beschaffungsbehörde TELEDIFE (Direzione Informatica Telematica e Tecnologie Avanzate) geschlossen und gilt als wichtiger Fortschritt im Programm. Die Radare sollen Bedrohungen in Entfernungen von bis zu 3.000 Kilometern erkennen und verfolgen – ein klares Signal, dass Italien seine Fähigkeiten gegen moderne Langstreckenwaffen ausbaut.

Zu den vereinbarten Systemen gehören:

  • Ground Based Radar (GBR) und Mobile Long Range Radar (MLRR)
  • Vollständig digitale AESA-GaN-Technologie (Active Electronically Scanned Array auf Gallium-Nitrid-Basis)
  • Erweiterte Überwachungs- und Frühwarnfunktionen
  • Echtzeit-Updates des taktischen Lagebildes und Zieldaten für Feuerleitradare

Der Auftrag knüpft an einen technischen Erfolg Anfang Dezember an: Beim ersten Qualifikationsstart des italienischen Flugabwehrsystems SAMP/T NG kam bereits Leonardos KRONOS Grand Mobile High Power Radar zum Einsatz. Das unterstreicht die Rolle des Konzerns als technischer Kernzulieferer dieser Verteidigungslösungen.

Kurzfristige technische Schwäche

Trotz der positiven Nachrichten zeigt die Aktie kurzfristig technische Schwächesignale. In den vergangenen Handelstagen fiel der Kurs unter gleitende Durchschnittslinien, was für kurzfristig orientierte Anleger ein Warnsignal sein kann.

Heute notiert der Titel in Mailand bei rund 48,50 Euro und damit leicht über dem Vortagesschluss, liegt aber noch spürbar unter dem Oktober-Hoch von 56,30 Euro. Auf Jahressicht steht hingegen ein deutlicher Anstieg von knapp 85 % – der Aufwärtstrend 2025 ist damit intakt, wenngleich der RSI von 75 auf ein überkauftes Niveau hindeutet.

Fundamental bleibt das Bild solide. Die im Ausgangstext genannten Kennzahlen zeigen eine vergleichsweise moderate Verschuldung (Debt-to-Equity 0,19) und ausreichende, wenn auch nicht komfortable Liquidität (Current Ratio 0,97, Quick Ratio 0,59). Zusammen mit der starken Kursentwicklung seit Jahresbeginn passt das zu einem Unternehmen, das von steigenden Verteidigungsausgaben profitiert.

Analysten mehrheitlich positiv gestimmt

Auch die Einschätzungen der Investmenthäuser fallen überwiegend konstruktiv aus. Der Konsens liegt bei einem „Moderate Buy“, was in etwa einem leicht positiven Gesamtbild entspricht.

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Die Aufteilung im Analystenlager:

  • 1 Einstufung „Strong Buy“
  • 3 Empfehlungen „Buy“
  • 4 Einschätzungen „Hold“

In den vergangenen Wochen gab es zudem konkrete Rating- und Kurszielanpassungen. Deutsche Bank hat ihr Kaufvotum bestätigt. Goldman Sachs und Barclays haben ihre Einschätzungen auf „Hold“ angehoben, was auf eine etwas vorsichtigere, aber nicht negative Sicht hinweist. JPMorgan setzte im Dezember ein Kursziel von 63 Euro und blieb bei „Overweight“ – ein klarer Hinweis darauf, dass dort weiteres Aufwärtspotenzial gesehen wird.

Strategische Rolle in der europäischen Verteidigung

Mit dem neuen Radarprogramm wird Italien zum ersten europäischen Land mit vollständig nationalen, integrierten Luft- und Raketenabwehrfähigkeiten gegen neue Langstreckenbedrohungen. Leonardo positioniert sich damit an der Spitze der europäischen Radar- und Sensorsysteme für dieses Segment.

Der „Michelangelo Security Dome“, der im November 2025 offiziell vorgestellt wurde, entwickelt sich zunehmend zu einem Türöffner für Folgeaufträge. CEO Roberto Cingolani hat das System jüngst in einem CNN-Interview präsentiert und dabei die technologische Führungsrolle hervorgehoben – mediale Sichtbarkeit, die in diesem Sektor durchaus geschäftsfördernd sein kann.

Zusätzlicher Schub durch Flugzeugauftrag

Parallel zum Radarvertrag meldet Leonardo einen weiteren bedeutenden Abschluss: Am 17. Dezember 2025 wurde ein Vertrag mit Österreich über 12 Trainings- und Leichtkampfflugzeuge des Typs M‑346 F Block 20 unterzeichnet. Der Deal stärkt den Auftragsbestand zusätzlich und zeigt, dass die Nachfrage nicht nur aus Italien kommt.

Der Konzern profitiert von seiner breiten Aufstellung in mehreren Sparten: Hubschrauber, Verteidigungselektronik, Luftfahrt und Raumfahrt tragen gemeinsam zum Wachstum bei. Diese Diversifizierung erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwankungen in einzelnen Segmenten und verstärkt die Wirkung großer Programme wie Michelangelo Dome.

Fazit und Ausblick

Operativ sammelt Leonardo derzeit gewichtige Argumente: Ein Schlüsselvertrag im Raketenabwehrprogramm, ein neues Flugzeugpaket für Österreich und eine starke strategische Rolle in der europäischen Verteidigungspolitik. Dem gegenüber steht eine Aktie, die nach einer Kursverdopplung binnen zwölf Monaten technisch heiß gelaufen wirkt und vom Oktober-Hoch etwas Abstand genommen hat.

Für die nächsten Monate dürften neue Aufträge im Rahmen des Michelangelo-Dome-Systems und mögliche weitere Exportdeals entscheidend dafür sein, ob die Wachstumsstory des Jahres 2025 in ähnlichem Tempo weitergeht oder in eine Konsolidierungsphase übergeht.

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