Der Höhenflug der europäischen Rüstungsbranche hat einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Gerüchte über mögliche Friedensverhandlungen in der Ukraine sorgten zu Wochenbeginn für einen breiten Ausverkauf, der auch den italienischen Luft- und Raumfahrtkonzern Leonardo schwer traf. Doch als wäre die geopolitische Unsicherheit nicht genug, droht nun auch noch operatives Ungemach durch Arbeitsniederlegungen – ist die Erfolgsgeschichte damit vorerst beendet oder bietet der Rücksetzer neue Chancen?
Friedenshoffnung als Kursgift
Die Stimmung an den Märkten kippte gestern dramatisch. Anleger reagierten nervös auf Berichte über potenzielle Deeskalationsschritte im Ukraine-Krieg, was die gesamte europäische Verteidigungsbranche unter Druck setzte. Marktteilnehmer hinterfragen aktuell die These, dass die Rüstungsausgaben noch über Jahre hinweg massiv steigen werden („Higher-for-longer“).
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Im Sog dieser Neubewertung gaben auch Branchenschwergewichte wie Rheinmetall oder BAE Systems nach. Leonardo konnte sich diesem Abwärtssog nicht entziehen und rutschte gestern auf einen Schlusskurs von 44,54 Euro ab. Damit setzt sich die Korrektur fort: Auf Sicht von 30 Tagen hat das Papier bereits über 12 Prozent eingebüßt und testet nun wichtige Unterstützungszonen.
Streiks legen Produktion lahm
Verschärft wird die Lage durch hausgemachte Probleme, die genau jetzt eskalieren. Ab heute treten die Beschäftigten im wichtigen Hubschrauberwerk im britischen Yeovil in den Ausstand. Der bis zum 28. November angesetzte Streik ist Teil einer größeren Auseinandersetzung der Gewerkschaft Unite, die bessere Lohnkonditionen fordert. Da der Standort Yeovil ein zentraler Knotenpunkt der Helikoptersparte ist, dürften diese operativen Störungen kurzfristig zusätzlich auf die Stimmung drücken und für Unsicherheit sorgen.
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Blick in die Zukunft: Arktis und Hightech
Ungeachtet der kurzfristigen Turbulenzen an der Börse und in den Werkshallen treibt das Management die strategische Expansion konsequent voran. Am Montag verkündete Leonardo eine wichtige Partnerschaft mit dem norwegischen Forschungsinstitut NORCE.
Im Fokus steht die Entwicklung autonomer Systeme, die speziell für die raue Arktis konzipiert sind. Besonders spannend: Die Technologie soll auch in Umgebungen funktionieren, in denen GPS-Signale gestört oder blockiert sind – eine entscheidende Fähigkeit für moderne Verteidigungssysteme. Gleichzeitig meldete der Konzern mit dem Abschluss des „EYE2DRIVE“-Projekts Fortschritte bei bio-inspirierten Sensorsystemen, was die Innovationskraft des Unternehmens unterstreicht.
Fazit
Die aktuelle Gemengelage ist komplex. Während geopolitische Entspannungssignale und Streiks kurzfristig belasten, bleiben die fundamentalen Treiber intakt. Das kürzlich gesicherte Joint Venture mit Rheinmetall für die italienische Armee stützt die mittelfristigen Aussichten weiterhin. Anleger sollten in den nächsten Tagen genau beobachten, ob die Marke um den 200-Tage-Durchschnitt hält und wie schnell der Arbeitskampf in Großbritannien beigelegt werden kann.
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