Der italienische Rüstungskonzern Leonardo geht auf direkten Konfrontationskurs mit der britischen Regierung. CEO Roberto Cingolani hat ein klares Ultimatum gestellt: Ohne den Zuschlag für einen milliardenschweren Hubschrauber-Deal droht dem Traditionsstandort Yeovil das Aus. Während das Unternehmen operativ neue Erfolge in Österreich und den USA feiert, blicken Anleger gespannt auf diesen geopolitischen Nervenkrieg, der die kurzfristige Richtung der Aktie bestimmen dürfte.
Alles oder Nichts in Großbritannien
Im Zentrum der aktuellen Aufmerksamkeit steht eine unmissverständliche Warnung an den britischen Verteidigungsminister John Healey. Sollte Leonardo den Zuschlag für den Ersatz der veralteten Puma-Flotte im Wert von einer Milliarde Pfund nicht erhalten, könnte das Werk im englischen Yeovil geschlossen werden. Davon wären rund 3.300 Arbeitsplätze betroffen.
Da Leonardo nach dem Rückzug der Konkurrenten Airbus und Lockheed Martin der einzig verbliebene Bieter im sogenannten „New Medium Helicopter“-Programm ist, erhöht das Management nun den Druck. Die Botschaft ist eindeutig: Man könne den Standort ohne die Planungssicherheit staatlicher Aufträge nicht endlos querfinanzieren. Diese harte Verhandlungsstrategie bringt eine erhebliche Volatilität in den Titel, da Großbritannien neben Italien, Polen und den USA zu den wichtigsten Märkten des Konzerns zählt.
Operative Stärke als Puffer
Abseits des politischen Parketts liefert der Konzern jedoch starke Argumente für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Allein in der vergangenen Woche wurden drei signifikante Erfolge verbucht, die das „Industrial Plan“-Konzept bestätigen:
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- Österreich: Finalisierung eines Vertrags über zwölf M-346F Jets.
- Italien: Auftrag zur Lieferung neuer Radarsysteme für den Raketenabwehrschirm „Michelangelo“.
- USA: Die Tochtergesellschaft sicherte sich Aufträge über 120 Millionen Dollar für Flughafen-Logistiksysteme.
Diese breite Diversifizierung stützt den Kurs, der am Freitag bei 49,21 Euro aus dem Handel ging und mit einem Plus von über 87 Prozent seit Jahresanfang zu den Top-Performern der Branche gehört. Auch das Joint Venture mit Rheinmetall sorgt weiterhin für eine solide fundamentale Basis.
Binäres Risiko für Anleger
Für Aktionäre ergibt sich aus der Situation eine klassische „Alles-oder-Nichts“-Konstellation. Ein erzwungener Rückzug aus Großbritannien wäre mit hohen Restrukturierungskosten und dem Verlust eines strategischen NATO-Standorts verbunden. Lenkt London jedoch ein und vergibt den Auftrag, winkt ein garantierter Umsatzstrom, der die Aktie aus ihrer Konsolidierungsphase befreien könnte.
In den kommenden 48 Stunden dürfte die Reaktion aus London entscheidend sein. Bleibt ein sofortiges Dementi des Verteidigungsministeriums aus, könnten Marktteilnehmer dies als Zeichen für eine bevorstehende Einigung werten. Gelingt der Deal, rückt technisch die Marke von 52,00 Euro ins Visier; scheitert der Poker und werden Entlassungen konkret, droht ein Rücksetzer auf die Unterstützung bei 46,50 Euro.
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