Leonardo: Italiens Rüstungsriese mit Doppelschlag

Italiens Rüstungskonzern verzeichnet zweistelliges Wachstum bei Umsatz und EBITA, akquiriert Iveco Defence für 1,7 Milliarden Euro und erhöht Jahresprognose deutlich.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzwachstum von 12,9 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro
  • EBITA steigt um 15 Prozent auf 581 Millionen Euro
  • Übernahme von Iveco Defence Vehicles für 1,7 Milliarden
  • Nettoverschuldung sinkt um 27,6 Prozent auf 2,2 Milliarden

Der italienische Rüstungskonzern Leonardo hat gleich zwei Schlagzeilen gemacht: Während die Halbjahreszahlen mit zweistelligen Wachstumsraten überzeugten, kündigte das Unternehmen eine milliardenschwere Übernahme an, die es zum unangefochtenen Champion im europäischen Landsystemgeschäft machen könnte. Eine strategische Meisterleistung oder zu viel des Guten?

Überraschende Zahlen sorgen für Kursfeuerwerk

Die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 übertrafen alle Erwartungen. Leonardo meldete einen Auftragseingang von 11,2 Milliarden Euro – ein Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz legte sogar um 12,9 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro zu, während das EBITA um 15 Prozent auf 581 Millionen Euro kletterte. Diese operative Stärke veranlasste den Konzern, seine Jahresprognose deutlich nach oben zu korrigieren.

CEO Roberto Cingolani zeigte sich zufrieden: „Die Ergebnisse bestätigen den soliden industriellen Schwung des Konzerns.“ Die Schulden konnten weiter reduziert werden, was die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen unterstreicht. Besonders beeindruckend: Die Prognose für den Auftragseingang 2025 wurde von rund 21 Milliarden auf 22,25-22,75 Milliarden Euro angehoben.

Milliarden-Übernahme katapultiert Leonardo an die Spitze

Parallel zu den hervorragenden Zahlen verkündete Leonardo den Zuschlag für eine strategische Akquisition: Für 1,7 Milliarden Euro übernimmt der Konzern Iveco Defence Vehicles von Iveco Group. Diese Transaktion, die aus vorhandenen Barmitteln finanziert wird, markiert einen Wendepunkt in Leonardos Wachstumsstrategie.

Iveco Defence brachte 2024 einen Umsatz von 1,133 Milliarden Euro bei einem EBIT von 108 Millionen Euro ein. Mit fünf Produktionsstandorten in Deutschland, Rumänien und Brasilien sowie rund 2000 Mitarbeitern stärkt die Übernahme Leonardos Position im europäischen Landverteidigungsmarkt erheblich. Cingolani betonte: „Diese Transaktion unterstreicht Leonardos Position als Referenzakteur im europäischen Landverteidigungsmarkt.“

Operative Exzellenz treibt Schuldenabbau voran

Hinter den starken Zahlen verbirgt sich auch operative Disziplin. Leonardo erzielte Einsparungen von 142 Millionen Euro in den Bereichen Beschaffung (76 Prozent), Unternehmenskosten (10 Prozent) und Geschäftsveräußerungen (14 Prozent). Der operative Free Cash Flow verbesserte sich um 19 Prozent, obwohl er saisonal bedingt negativ bei 408 Millionen Euro lag.

Die Nettoverschuldung sank um 27,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro – begünstigt durch eine stärkere Cash-Generierung und den Verkauf des UAS-Geschäfts an Fincantieri. Mit einem Buchungsverhältnis von 1,3x demonstriert Leonardo robuste Nachfrage nach seinen Produkten und Dienstleistungen.

Ausblick: Ambitionierte Ziele in unsicheren Zeiten

Die Übernahme von Iveco Defence soll im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. Leonardo rechnet mit signifikanten Synergien, darunter Fertigungsoptimierungen im Wert von über 30 Millionen Euro pro Jahr.

Mit einem auf 45 Milliarden Euro gestiegenen Auftragsbestand und einer gestärkten Wettbewerbsposition scheint Leonardo gut aufgestellt, um von den steigenden Verteidigungsbudgets in Europa und der NATO zu profitieren. Die strategische Ausrichtung auf organisches Wachstum und gezielte Übernahmen unterstützt die Ambitionen, bis 2029 möglicherweise 30 Milliarden Euro Umsatz zu erreichen.

Die Frage bleibt: Kann der italienische Rüstungsriese dieses ambitionierte Wachstumstempo nachhaltig durchhalten?

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