Der Rüstungsriese Lockheed Martin steht unter Beschuss – und zwar von den eigenen Aktionären. Milliardenschwere Verluste aus verpfuschten Projekten und ein plötzlicher Wechsel an der Finanzspitze haben das Vertrauen der Investoren erschüttert. Nun hagelt es Klagen. Kann sich der Konzern aus der selbst verschuldeten Krise befreien?
Desaster im zweiten Quartal
Die Zahlen für das zweite Quartal 2025 sprechen eine deutliche Sprache: 1,6 Milliarden Dollar Vorsteuerverluste aus verschiedenen Programmen ließen die Gewinne regelrecht verdampfen. Der Nettogewinn stürzte von 1,6 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf magere 342 Millionen Dollar ab – ein Einbruch um über 75 Prozent.
Die Hauptursache für das Debakel liegt in fehlerhaft kalkulierten Festpreisverträgen. Diese wurden vor den jüngsten Kostensteigerungen bei Arbeitskräften und Material abgeschlossen – ein fataler Timing-Fehler, der dem Konzern nun schwer auf die Füße fällt.
Besonders dramatisch zeigt sich das Problem bei zwei Großprojekten:
- 950 Millionen Dollar Verlust bei einem geheimen Luftfahrtprogramm aufgrund von Design- und Integrationsproblemen
- 570 Millionen Dollar Abschreibung beim kanadischen Marinehubschrauber-Programm
Der operative Cashflow brach regelrecht ein: von 1,9 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nur noch 201 Millionen Dollar.
Führungswechsel wirft Fragen auf
Als wäre das finanzielle Chaos nicht genug, sorgte auch ein überraschender Personalwechsel für Unruhe. Finanzchef Jesus „Jay“ Malave verließ das Unternehmen im April abrupt, um „andere Möglichkeiten zu verfolgen“. Sein Nachfolger Evan Scott, ein 26-jähriger Konzernveteran, übernahm unmittelbar die Verantwortung.
Obwohl Lockheed Martin beteuert, der Wechsel stehe nicht im Zusammenhang mit Rechnungslegungsdifferenzen, sorgt das Timing für Spekulationen. Der Führungswechsel erfolgte kurz vor den verheerenden Quartalszahlen – ein Zufall, den viele Beobachter skeptisch bewerten.
Klagen vor Gericht
Die Konsequenzen der operativen Fehltritte zeigen sich nun vor Gericht. Mehrere Anwaltskanzleien haben Sammelklagen im Namen von Investoren eingereicht, die zwischen dem 23. Januar 2024 und dem 21. Juli 2025 Lockheed Martin-Aktien erworben haben.
Der Vorwurf wiegt schwer: Das Unternehmen soll irreführende Angaben gemacht und wichtige Informationen verschwiegen haben. Konkret werfen die Kläger Lockheed Martin vor, keine wirksamen internen Kontrollen für risikobasierte Verträge zu besitzen und die Komplexität sowie Risiken von Programmen nicht korrekt bewerten zu können.
Die Frist für die Bestimmung des Hauptklägers läuft am 26. September 2025 ab – ein Termin, der über die weitere rechtliche Strategie entscheiden wird.
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