Lockheed Martin- vs. Northrop Grumman-Aktie: Kampf der High-Tech-Giganten

Lockheed Martin punktet mit höherem Umsatzwachstum und riesigem Auftragsbestand, während Northrop Grumman durch bessere Profitabilität und stärkeres Gewinnwachstum überzeugt.

Kurz zusammengefasst:
  • Lockheed mit 9% Umsatzwachstum versus 4% bei Northrop
  • Northrop erzielt fast doppelt so hohe Nettomarge
  • Rekordauftragsbestand von 179 Milliarden Dollar bei Lockheed
  • Unterschiedliche Bewertungskennzahlen und Analysteneinschätzungen

Lockheed Martin- vs. Northrop Grumman-Aktie: Kampf der High-Tech-Giganten

Im widerstandsfähigen Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungssektor stehen zwei Titanen im Rampenlicht: Lockheed Martin und Northrop Grumman. Beide Unternehmen haben kürzlich ihre Quartalszahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt und präsentieren sich als unverzichtbare Säulen der nationalen und globalen Sicherheit. Doch welcher der beiden Rüstungsriesen bietet Anlegern aktuell das bessere Investment? Ein datengetriebener Vergleich zeigt überraschende Unterschiede in Bewertung, Wachstum und strategischer Ausrichtung.

Während Lockheed Martin mit seiner schieren Größe und legendären Programmen wie dem F-35-Kampfjet punktet, setzt Northrop Grumman auf hochmoderne Zukunftstechnologien und den geheimnisvollen B-21-Bomber. Beide navigieren durch ein Umfeld erhöhter geopolitischer Spannungen und profitieren von massiven Regierungsaufträgen. Die Frage ist: Wer hat die Nase vorn, wenn es um Profitabilität, Wachstumspotenzial und langfristige Stabilität geht?

Marktposition: David gegen Goliath?

Lockheed Martin bringt eine beeindruckende Marktkapitalisierung von rund 106 Milliarden US-Dollar auf die Waage, bei einem aktuellen Aktienkurs von etwa 452 US-Dollar. Northrop Grumman ist mit circa 80 Milliarden US-Dollar etwas kleiner aufgestellt, handelt aber zu einem höheren Kurs von etwa 563 US-Dollar. Im dritten Quartal 2025 steigerte Lockheed seinen Umsatz um beachtliche 9 Prozent auf 18,6 Milliarden US-Dollar. Northrop Grumman legte solide 4 Prozent zu und erreichte 10,4 Milliarden US-Dollar.

Anzeige

Passend zu diesem Verteidigungs-Universum – ein kostenloser Report zeigt, wie moderne Technologien und Resilienzstrategien (inkl. Wasserstoff-Lösungen) die Sicherheitsbranche transformieren und welche Unternehmen Anlegern Chancen bieten. Jetzt kostenlosen Verteidigungs-Report sichern

Die Zahlen offenbaren bereits einen ersten Unterschied: Lockheed wächst schneller beim Umsatz, während Northrop kompakter und fokussierter agiert. Beide profitieren massiv von einem günstigen Verteidigungsumfeld, in dem Regierungen weltweit ihre Rüstungsbudgets aufstocken. Das geopolitische Klima spielt beiden Giganten in die Karten – doch die Art, wie sie diesen Rückenwind nutzen, könnte unterschiedlicher kaum sein.

Geschäftsmodelle im Duell: Masse gegen Klasse

Lockheed Martin setzt auf Volumen und Vielfalt. Das Unternehmen gliedert sich in vier Hauptbereiche: Die Aeronautics-Sparte, Heimat des F-35-Kampfjets, steuerte im jüngsten Quartal 7,3 Milliarden US-Dollar bei. Hinzu kommen Rotary and Mission Systems, Missiles and Fire Control mit 3,6 Milliarden US-Dollar sowie das Weltraumsegment. Der entscheidende Wettbewerbsvorteil liegt in der schieren Größe und der unverzichtbaren Rolle bei Schlüsselprogrammen wie dem F-35, der auf Jahrzehnte hinaus Einnahmen garantiert.

Northrop Grumman hingegen fokussiert sich auf Spitzentechnologie. Die Geschäftsbereiche Aeronautics Systems, Defense Systems, Mission Systems und Space Systems erwirtschafteten im dritten Quartal beispielsweise 3,1 Milliarden US-Dollar allein in der Aeronautics-Sparte. Programme wie der B-21-Bomber und Zulieferungen für den F-35 treiben das Geschäft. Der Clou: Northrop dominiert bei autonomen Systemen, Weltraumtechnologie und strategischen Abschreckungssystemen. Viele dieser hochgeheimen Programme verschaffen dem Unternehmen eine geschützte Marktposition, in die Konkurrenten kaum eindringen können.

Ein kritischer Faktor ist der Auftragsbestand. Lockheed trumpft hier mit einem Rekordvolumen von 179 Milliarden US-Dollar auf – eine außergewöhnliche Planungssicherheit für kommende Jahre. Northrop nennt keine vergleichbare Zahl, was bereits auf unterschiedliche Geschäftsphilosophien hindeutet.

Bewertung: Wer ist günstiger?

KennzahlLockheed MartinNorthrop GrummanBranchendurchschnitt
KGV (aktuell)25,2820,2438,8
KGV (Forward)16,3920,34
KUV (aktuell)1,522,01
KBV16,825,11
PEG-Ratio1,335,07

Auf den ersten Blick wirkt Northrop Grumman mit einem aktuellen KGV von 20,24 attraktiver bewertet als Lockheed mit 25,28. Beide liegen deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 38,8. Doch der Blick auf das Forward-KGV dreht das Bild: Lockheed wird mit nur 16,39 für die kommenden zwölf Monate gehandelt, was auf deutlich stärkere Gewinnerwartungen hindeutet.

Besonders interessant ist die PEG-Ratio, die das KGV ins Verhältnis zum Gewinnwachstum setzt. Lockheeds Wert von 1,33 signalisiert eine faire Bewertung relativ zum erwarteten Wachstum. Northrops 5,07 legt nahe, dass die Aktie gemessen an den Wachstumsaussichten teurer sein könnte. Das extrem hohe Kurs-Buchwert-Verhältnis von Lockheed (16,82) spiegelt allerdings auch die hohe Kapitaleffizienz wider.

Qualität: Effizienz trifft auf Profitabilität

KennzahlLockheed MartinNorthrop GrummanEinschätzung
Eigenkapitalrendite111,84 %26,27 %Lockheed deutlich effizienter
Nettomarge5,73 %9,82 %Northrop profitabler
Verschuldungsgrad0,951,09Beide solide finanziert
Liquidität (Current Ratio)1,111,11Identische kurzfristige Zahlungsfähigkeit

Hier offenbart sich ein faszinierender Gegensatz. Lockheed Martin weist eine außergewöhnliche Eigenkapitalrendite von fast 112 Prozent auf – ein Zeichen für extrem effiziente Kapitalnutzung. Diese Kennzahl wird allerdings durch Aktienrückkäufe und eine relativ geringe Eigenkapitalbasis beeinflusst.

Northrop Grumman kontert mit einer deutlich höheren Nettomarge von 9,82 Prozent gegenüber Lockheeds 5,73 Prozent. Das bedeutet: Von jedem umgesetzten Dollar bleibt bei Northrop fast doppelt so viel als Gewinn übrig. Diese operative Stärke ist bemerkenswert und zeigt, dass Northrop seine Projekte profitabler abwickelt.

Beide Unternehmen verfügen über eine gesunde Finanzstruktur mit moderater Verschuldung und identischer Liquidität. Kein Unternehmen muss sich Sorgen um seine kurzfristige Zahlungsfähigkeit machen.

Wachstum: Sprint oder Marathon?

KennzahlLockheed MartinNorthrop GrummanDifferenz
Umsatzwachstum (Q3, YoY)9,0 %4,3 %Lockheed +4,7 %
Gewinnwachstum je Aktie (Q3, YoY)2,2 %10,0 %Northrop +7,8 %
Auftragsbestand179 Mrd. USDNicht angegebenLockheed führt deutlich

Beim Umsatzwachstum liegt Lockheed Martin klar vorn. Die 9 Prozent Steigerung im dritten Quartal übertrumpfen Northrops 4,3 Prozent deutlich. Doch beim Gewinn je Aktie dreht sich das Bild: Northrop steigerte den Gewinn um beeindruckende 10 Prozent, während Lockheed nur magere 2,2 Prozent zulegen konnte.

Was bedeutet das? Lockheed wächst schneller beim Umsatz, hat aber Schwierigkeiten, dieses Wachstum in proportional höhere Gewinne zu übersetzen. Möglicherweise drücken Anlaufkosten neuer Programme oder Preisnachlässe bei Großaufträgen auf die Marge. Northrop hingegen zeigt operative Exzellenz: Weniger Umsatzwachstum wird in deutlich höhere Gewinne umgewandelt.

Der massive Auftragsbestand von 179 Milliarden US-Dollar gibt Lockheed jedoch eine beispiellose Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Diese Zahl allein entspricht etwa dem 2,5-fachen des Jahresumsatzes und garantiert jahrelange Auslastung.

Momentum: Wer hat den Wind in den Segeln?

Die jüngsten Quartalszahlen liefern wichtige Impulse. Lockheed Martin übertraf die Analystenerwartungen mit einem Gewinn je Aktie von 6,95 US-Dollar und erhöhte zudem die Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Ein klares Signal der Stärke. Northrop Grumman lieferte eine noch größere positive Überraschung mit 7,67 US-Dollar je Aktie. Allerdings revidierte das Unternehmen seine Jahresumsatzprognose leicht nach unten – begründet mit Verzögerungen bei bestimmten Auftragsvergaben.

Die Analystengemeinde sieht Lockheed Martin mehrheitlich als „Halten“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 513 bis 518 US-Dollar. Das impliziert ein moderates Aufwärtspotenzial von rund 13 bis 14 Prozent. Northrop Grumman erhält ein „Moderates Kaufen“ mit einem Konsensziel von circa 643 US-Dollar – ein Potenzial von etwa 14 Prozent.

Ein wichtiger Katalysator für Lockheed ist die geplante Produktionssteigerung beim F-35. Das Unternehmen will 2025 zwischen 175 und 190 Jets ausliefern. Für Northrop sind Fortschritte beim hochgeheimen B-21-Bomber entscheidend. Kürzlich absolvierte das zweite Flugzeug seinen Erstflug – ein Meilenstein für das Programm.

Risiko und Chance: Stabilität gegen Innovation

Lockheed Martin bietet vor allem eines: Stabilität. Der gigantische Auftragsbestand von 179 Milliarden US-Dollar und die zentrale Rolle bei unverzichtbaren Programmen wie dem F-35 schaffen eine außergewöhnliche Planbarkeit. Die kürzlich um 5 Prozent erhöhte Dividende macht die Aktie attraktiv für einkommensorientierte Anleger. Das Hauptrisiko liegt in der starken Abhängigkeit vom F-35-Programm. Sollten Budgetkürzungen oder technische Probleme auftreten, wäre das Geschäftsmodell verwundbar.

Northrop Grumman verkörpert das Versprechen auf Wachstum durch Zukunftstechnologie. Die Führungsrolle bei strategischen Programmen wie dem B-21, kombiniert mit Expertise in Weltraum- und Cyberverteidigung, positioniert das Unternehmen an der Spitze moderner Sicherheitsherausforderungen. Die höhere Nettomarge und das starke Gewinnwachstum unterstreichen die operative Effizienz. Das Risiko: Komplexe Großprojekte wie der B-21 sind anfällig für Kostenüberschreitungen und Verzögerungen. Die jüngste Senkung der Umsatzprognose, wenn auch gering, mahnt zur Vorsicht.

Welche Aktie passt zu Ihnen?

Die Entscheidung zwischen Lockheed Martin und Northrop Grumman hängt von Ihrer Anlagestrategie ab.

Wählen Sie Lockheed Martin, wenn Sie Wert auf Stabilität, Planbarkeit und regelmäßige Dividendenzahlungen legen. Der Rekordauftragsbestand bietet eine in der Branche unerreichte Umsatzsicherheit. Kernprogramme wie der F-35 sind tief in die Verteidigungsinfrastruktur der USA und ihrer Verbündeten eingebettet und garantieren über Jahrzehnte Produktions- und Wartungseinnahmen. Das Wachstum mag moderater ausfallen, doch die Verpflichtung zur Kapitalrückführung an Aktionäre durch Dividenden und Rückkäufe ist ein starkes Argument. Mit einem Forward-KGV von nur 16,39 erscheint die Bewertung zudem attraktiv.

Entscheiden Sie sich für Northrop Grumman, wenn Sie auf Wachstum und Exposure zu Zukunftstechnologien setzen möchten. Die Führungsrolle bei strategischen Programmen wie dem B-21-Bomber, kombiniert mit Arbeiten in Weltraum- und Cyberverteidigung, positioniert Northrop an der Front sich wandelnder Sicherheitsbedrohungen. Die höhere Nettomarge von fast 10 Prozent und das starke Gewinnwachstum von 10 Prozent demonstrieren operative Exzellenz. Die Investmentthese basiert auf der erfolgreichen Umsetzung hochmoderner Programme und der Fähigkeit, den technologischen Vorsprung in konstantes, profitables Wachstum zu verwandeln – trotz kleinerer Anpassungen bei der Umsatzprognose.

Beide Aktien profitieren vom strukturellen Rückenwind steigender Verteidigungsbudgets weltweit. Während Lockheed Martin die sichere Bank für defensive Portfolios darstellt, bietet Northrop Grumman das höhere Potenzial für Anleger, die bereit sind, etwas mehr Risiko für überproportionale Gewinnchancen einzugehen.

Lockheed-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Lockheed-Analyse vom 11. November liefert die Antwort:

Die neusten Lockheed-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Lockheed-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Lockheed: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Lockheed

Neueste News

Alle News

Lockheed Jahresrendite