Nach einem schwankungsreichen Börsenjahr arbeitet sich die Lufthansa Aktie spürbar nach oben. Der Kurs liegt nur knapp unter dem Jahres- und 52‑Wochen-Hoch, während sich zugleich operative Baustellen und Entspannungssignale überlagern. Wie tragfähig ist dieses neu gewonnene Momentum?
Charttechnik: Aufschwung mit Rückhalt
Technisch präsentiert sich der Titel deutlich gefestigt. Nach dem nachhaltigen Sprung über die Marke von 8,00 Euro im November wurde zuletzt auch der Widerstandsbereich um 8,40 Euro überwunden. Am Freitag schloss die Aktie bei 8,54 Euro und liegt damit nur rund 0,9 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 8,61 Euro.
Damit ergibt sich ein klarer Aufwärtstrend:
- Kursplus seit Jahresanfang: rund 39 %
- Abstand zum 52‑Wochen-Tief bei 5,60 Euro: gut 52 %
- Kurs über 50‑, 100‑ und 200‑Tage-Durchschnitt (u. a. ca. 16 % über 200‑Tage-Linie)
- RSI (14 Tage) bei 45,2 – kein überkaufter Bereich
Solange der Kurs nicht deutlich unter die Zone um 8,00 Euro zurückfällt, bleibt das positive technische Bild intakt. Der Bereich um 9,00 Euro rückt damit als nächster Widerstand in den Fokus.
Allegris: Premium-Projekt mit Startproblemen
Auf der operativen Ebene sorgen dagegen Verzögerungen beim Premium-Produkt „Allegris“ für Kritik. Konzernchef Carsten Spohr hat Fehler bei der Einführung der neuen Langstreckenkabine offen eingeräumt.
Die zentralen Punkte:
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- Verzögerungen: Die neue Business Class in der Boeing 787 bleibt länger gesperrt als geplant.
- Fehleinschätzung: Spohr sieht die Komplexität der Einführung im Nachhinein als unterschätzt.
- Holpriger Start: Das als Antwort auf internationale Premium-Konkurrenz gedachte Produkt verläuft deutlich weniger glatt als von Investoren erhofft.
Diese Probleme belasten zwar das Image der Produkt-Offensive und verzögern die volle Nutzung der geplanten Mehrerlöse, werden vom Markt derzeit aber nicht als Bruch der grundsätzlichen Erholungsgeschichte gewertet.
Tarifkonflikt: Entspannung als Kurstreiber
Einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Stärke leistet die Entwicklung an der Tariffront. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit signalisiert momentan keine unmittelbaren Streikabsichten. Statt Arbeitskampf stehen Schiedsverfahren zur Klärung offener Tariffragen im Vordergrund.
Für das Unternehmen ist das vor allem mit Blick auf das lukrative Weihnachts- und Jahresendgeschäft entscheidend. Ohne zusätzliche Streiks können Kapazitäten und Erträge in dieser Phase planbarer ausgeschöpft werden – ein Pluspunkt, der sich auch im Kurs widerspiegelt. Die jüngste Tagesbewegung von moderaten -0,74 % ändert an der insgesamt klar positiven 30‑Tage-Bilanz von gut 8 % wenig.
Fazit: Positives Momentum dominiert
Unterm Strich überwiegt derzeit das Momentum gegenüber den Risiken. Die Aktie notiert nahe dem Jahreshoch, läuft stabil über ihren wichtigen gleitenden Durchschnitten und profitiert von der Beruhigung im Tarifkonflikt. Dem stehen die Allegris-Probleme als operative Dämpfer gegenüber, ohne den Aufwärtstrend bislang zu kippen.
Entscheidend für die nächste Etappe wird, ob sich der Bereich um 8,40 Euro als tragfähige Unterstützung etabliert und ein nachhaltiger Ausbruch über 9,00 Euro gelingt – dann wäre die Erholung des Jahres 2025 charttechnisch zusätzlich untermauert.
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